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Gute Nachricht: Ab heute verdienen wir nur noch für uns

07.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Heute ist der Steuerzahler-Gedenktag. Und das ist eine sehr gute Nachricht auch für alle Beschäftigten in der IT-Branche. Genau um 12 Minuten nach 19 Uhr wandert jeder verdiente Cent von allen Steuerzahlern in deren eigene Taschen.

Bis dahin hält noch Finanzminister Hans Eichel seine großen Taschen auf und streicht sämtliche Einkommen der Bürger für seine Haushalts-, also Staats- und Sozialkassen ein. Wie jedes Jahr rechnete der Bund der Steuerzahler auch diesmal genau aus, ab wann alle Steuerpflichtigen nur noch in die eigenen Taschen wirtschaften und sämtliche Gehaltszahlungen auf das Privatkonto fließen. Dieser Tag wird vom Bund der Steuerzahler dann als "Steuerzahler-Gedenktag" proklamiert.

Im vergangenen Jahr konnten die Steuerzahler diesen Moment erst zwei Tage später feiern. Das liegt zum einen daran, dass die zum 1. Januar 2005 fällig gewordene letzte Stufe der Steuerreform zu abgeschwächten Belastungen führte. Zudem sind, so der Bund der Steuerzahler, die Sozialabgaben leicht gesunken. Die Einkommensbelastung sank - verglichen mit dem höchsten Wert im Jahr 2000 von 56,3 Prozent - in diesem Jahr um 4,8 Prozentpunkte.

Der Bund der Steuerzahler berechnet den genauen Termin für den Steuerzahlergedenktag nach der so genannten Einkommensbelastungsquote. Das ist die Angabe, die anzeigt, wie viel den Bürgern und Betrieben vom Fiskus über Steuern und Sozialabgaben abgezogen wird. In diesem Jahr beträgt diese Quote 51,45 Prozent.

Deutsche Singles werden übrigens nach Erkenntnissen des Steuerzahlerbundes besonders geschröpft: Nach OECD-Angaben sei die Belastung lediger Durchschnittsverdiener mit direkten Einkommensabzügen im Vergleich von 30 Ländern fast am höchsten. Lediglich die abhängig beschäftigten Singles im Land der Pommes-frites-Erfinder, Belgien, werden noch härter zur Kasse gebeten. (jm)