Gute Boersenentwicklung unterstuetzt den Trend IT-Hochzeiten: Knapp 80 Prozent mehr Fusionen und Uebernahmen

04.08.1995

FRAMINGHAM (IDG) - Im ersten Halbjahr 1995 hat es weltweit 649 Fusionen und Akquisitionen in der Computerindustrie gegeben - 76 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ursachen fuer diese Hochzeitswut sind dem Uebernahmeberatungs-Unternehmen Broadview Associates zufolge die bevorstehende Auslieferung von Windows 95, der Versuch von Netzwerkanbietern, ihr Produktportfolio durch Nischenanbieter zu komplettieren, und das Streben von Online-Anbietern nach zusaetzlichen Marktanteilen.

Seit sechs Jahren sei in der High-Tech-Industrie keine derartige Vielzahl von Uebernahmen mehr vorgekommen, sagte Paul Deninger, Managing Director von Broadview. Obwohl es schon immer eine erkleckliche Anzahl von Mergern gegeben habe, "sind die Aktivitaeten des letzten halben Jahres die staerksten, die ich je gesehen habe", sagte Deninger. Das letzte Fusionsfieber grassierte zwischen 1987 und 1989. Allerdings seien es damals branchenfremde Unternehmen gewesen, die sich eine Praesenz im DV-Markt hatten aufbauen wollen.

Der Merger-Experte fuehrt die Aktivitaeten auf einen starken Bedarf an Client-Server-Systemen zurueck. Ausserdem seien die Produktzyklen inzwischen so kurz, dass Firmen dazu tendierten, nicht mehr selbst zu entwickeln, sondern passende Produkte einzukaufen.

Der Wert der Deals ist ebenfalls enorm angestiegen. Laut Broadview beliefen sich die diesjaehrigen Uebernahmen bisher auf ein Volumen von 39,3 Milliarden Dollar. Im gleichen Zeitraum 1994 waren es nur 27,5 Milliarden Dollar.