Gut geführt

09.10.2008

Was machen Sie mit einem Mitarbeiter, der ein Projekt im Ausland betreut, wo Sie ihn für unabkömmlich halten, und nun aus familiären Gründen nach Hause muss?

Solche Konflikte zwischen beruflichen und privaten Interessen entstehen immer wieder. Neulich betreute ein Kollege ein Projekt in den USA und musste dieses abbrechen, weil ein Familienmitglied erkrankte. Die Rede war von einer sechs- bis neunmonatigen Zeitspanne, in der sein familiäres Engagement stärker gefordert war. Eine komplette Auszeit über einen so langen Zeitraum wollte der Berater nicht in Anspruch nehmen, aber ein volles berufliches Engagement war auch nicht drin. Also suchten wir als Erstes einen Ersatzkollegen, der diese Aufgaben in den USA übernehmen konnte.

Rechtzeitig miteinander reden

Solche Aktionen sind zwar nicht immer ganz einfach, aber schließlich fanden wir eine Person, die das Projekt weiterführte. Dann ging es darum, für den anderen Mitarbeiter eine Aufgabe in der Nähe seiner Familie zu finden, damit er flexibel reagieren und notfalls auch während des Tages mal wegbleiben konnte. Darüber hinaus haben wir uns auf eine Reduzierung der Arbeitszeit geeinigt. Im Gegenzug stellte der Mitarbeiter während dieses Zeitraums seine Karriereabsichten zurück, bis sich die familiäre Situation geklärt hatte.

Heute sind wir froh, dass die familiäre Geschichte ein Happy End hatte und wir diese individuelle Lösung gefunden haben. Der Berater ist nun nach einem Jahr wieder voll dabei mit all den Begleiterscheinungen, die dieser Beruf mit sich bringt - auch inklusive der guten Karriereperspektiven. Wichtig ist, rechtzeitig offen miteinander zu reden und ehrlich alle Optionen durchzuspielen.