Wie man Lizenzkosten für E-Mail und Groupware senkt

Günstige Exchange-Alternativen

25.10.2004
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

dass der Anwender kaum einen Unterschied bemerkt.“ Am Arbeitsplatz verwenden die meisten Benutzer ihren gewohnten Outlook-Client. Umgewöhnen mussten sich nur die Administratoren, da die eingesetzte Scalix- Version komplett über textbasierende Konsolen verwaltet wird. Damit ging ein hoher Schulungsaufwand für die ITMitarbeiter einher, um das System über Skripte steuern zu können. Doch auch wer kein Linux in die Unternehmens- IT einführen möchte, kann auf Alternativen zu Exchange und Notes zurückgreifen. Hier bietet sich zum Beispiel der „David“-Server der Tobit Software AG an - er ist für Windows und Linux erhältlich. Verbreitet ist das System besonders als Faxserver. Doch kann mit David auch der komplette Groupware- Bedarf in mittleren Unternehmen abgedeckt werden. Eine Besonderheit des Programms

besteht in dem mitgelieferten eigenen Client namens „David Infocenter“. Dieser ähnelt in vielem dem bekannten Microsoft Outlook. Die Firma Reichold Feinkost GmbH mit Sitz in Diez und Taunusstein hat seit März vergangenen Jahres die Tobit-Lösung im Einsatz. Das Unternehmen, das rund 300 Mitarbeiter beschäftigt und besonders durch seine Marke Feinkost Dittmann bekannt ist, entschied sich aus zwei Gründen für David: Neben den günstigeren Anschaffungskosten spielte die Virengefahr ein große Rolle. Da Exchange und Outlook einen extrem hohen Verbreitungsgrad haben, konzentrieren sich die Virenschreiber vor allem auf dieses System - andere Lösungen werden kaum oder gar nicht behelligt. So ist auch Sascha Heinz, IT-Koordinator bei Reichold Feinkost, von seiner Lösung überzeugt: „Wir hatten bis jetzt noch keinerlei Probleme mit Viren oder Würmern.“ Alle eingehenden Mails werden zum Beispiel bereits auf dem Mailserver nach Viren

durchsucht. Erst dann gelangen sie ins Postfach des Benutzers.

Vor der David-Einführung nutzte das Unternehmen Microsoft Outlook ohne Server. Durch die Tobit-Lösung konnten die Anwendungsmöglichkeiten deutlich erweitert und die Zusammenarbeit im Team vereinfacht werden. Auch mobile Mitarbeiter sind an die Kommunikationsplattform angebunden und greifen von unterwegs aus über PDAs auf die Daten zu. Insgesamt erfüllt das System nach Heinz auch auf der administrativen Seite die Erwartungen: „Im Vergleich zu früher ist nun zum Beispiel die Datensicherung wesentlich einfacher.“ Er bemängelt jedoch die geringe Kundenorientierung des Herstellers: „Probleme, die schnell und unkompliziert per Telefon gelöst werden könnten, verzögern sich oft über Tage, da ein Web-Formular für Anfragen genutzt werden muss.“