Standardisierung

Grundlage für eine effiziente IT-Verwaltung

19.12.2008
Von 
Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

Vielfalt erschwert Verwaltung

Gleichzeitig, und das ist mindestens ebenso bedeutend, erschwert die Vielfalt der IT-Baugruppen die Verwaltung. Dies ist darin begründet, dass jedes der Systeme eigene Managementoberflächen und Herangehensweisen für die Verwaltung hat. Unterschiedliche Tools aber erhöhen den Verwaltungsaufwand und die Ausfallrate. Im Fehlerfall wird die Verantwortung für eine Störung nicht selten auf den jeweils anderen Bereich geschoben. Für den Anwender aber zählt schlussendlich immer nur die Verfügbarkeit des Dienstes. Für ihn macht es keinen Unterschied, ob der Applikationsserver, das Speichersubsystem, das Netzwerk oder der Client-Desktop die Ursache für eine Fehlfunktion ist. Eine Reduzierung auf weniger Komponenten mit gleichzeitiger Einschränkung der Vielfalt verringert gleichermaßen die Fehleranfälligkeit.

Die Vorteile einer Standardisierung sind enorm und betreffen nahezu alle Bereiche der IT. Das umfasst bereits die Planung für die Softwaresysteme, die Beschaffung und den Einsatz der Hardware, ferner die Betriebsphase mit dem Monitoring und Support. Bei einer Reduzierung der Vielfalt werden aber auch die Prozesse für den Einkauf, die Wartung, die Ersatzteilversorgung samt Reparatur und der Lagerhaltung übersichtlicher. Gleiches gilt für den gesamten Setupprozesse, das Rollout sowie die Schulungen der Administratoren und Servicetechniker.

Standardisierung bei der Planung und dem Design

Die Vorteile einer geringeren Vielfalt wirken sich bereits in den ersten Phasen eines geplanten Softwareeinsatzes aus. Falls eigenentwickelte Software zum Einsatz kommt, so reduziert sich durch die Standardisierung der Softwaresysteme auf weniger Varianten die Menge der zu pflegenden Codemodule, der Design- und Entwicklungswerkzeuge, der Testwerkzeuge, der Bibliotheken und aller weiteren Hilfsmittel, die bei der Softwarenentwicklung zum Einsatz kommen. Dabei vereinfachen sich die Prozesse zur Softwareerstellung. Es sind gleichzeitig weniger Applikations-Bibliotheken zu verwalten und der Aufwand für die Sourcecode-Pflege sinkt. Aber auch dann, wenn ein Unternehmen ausschließlich auf fremdentwickelte Produkte zurückgreift, werden in der Regel Adaptionen oder in jedem Fall Konfigurationen der Software notwendig. Diese müssen bereits vor dem eigentlichen Einsatz geplant und koordiniert werden.

Die gesamte Planung des IT-Einsatzes muss natürlich in Abstimmung mit der Hardware erfolgen, denn letztendlich bestehen Wechselwirkungen zwischen der Hardware und dem Betriebssystem mitsamt der Anwendungsoftware. Applikationen, die beispielweise eine 64-Bit-CPU und zentrales Speichersystem verlangen, sind eben nicht auf einem 32-Bit-Rechner mit DAS-Platten (Direct Attached Storage) zu betreiben. Gleichzeitig sollte die gewählte Plattform ausreichend Spielraum zur Skalierung besitzen, um auch für größere Einsatzszenarien gewappnet zu sein.