Gründerseminare schulen am Bedarf vorbei

08.07.2004
Von Magdalena Schupelius

 

Dennoch ist Deutschland weit entfernt davon, ein Gründerparadies zu sein: Ein kompliziertes Steuersystem, hohe Lohnnebenkosten, unzählige Rechtsvorschriften und Auflagen machen es den Unternehmern schwer und nehmen vielen schon vorab den Mut, die eine Firma gründen und selber Arbeitsplätze schaffen wollen.

Die Abneigung der Deutschen vor dem Unternehmertum, ihre eigene Firma aufzumachen, hat unterdessen bereits die EU-Kommission auf den Plan gerufen. Mehr als zehn Prozent aller US-Bürger, rechnet die Kommission vor, haben in den letzten drei Jahren ein Unternehmen gegründet oder befinden sich in der Gründungsphase. In Europa sind es lediglich vier Prozent.

Gründen kann man lernen

Deutschland liegt dem aktuellen "Global Entrepreneurship Monitor" zufolge bei den Gründungsquoten im Mittelfeld der europäischen Staaten, weltweit gar im unteren Drittel. Mit der "Agenda für unternehmerisches Handeln" will die Kommission nun gegensteuern und nicht zuletzt die Gründungslehrer in Deutschland und anderen zurückfallenden Mitgliedsländern ermuntern, den Unternehmergeist zu wecken.

Wo aber liegt das Problem? "Gründen kann man lernen", ist jedenfalls Matthias Hänsch, Organisator des "Business-Planwettbewerbes Berlin-Brandenburg" (BPW) bei der Investitions-Bank Brandenburg, überzeugt. Mit Seminaren und Veranstaltungen zu allen gründungsrelevanten Themen begleitet der Business-Planwettbewerb Existenzgründer aus Berlin und Brandenburg. Das Konzept ist einfach, der Ansatz pragmatisch: In drei Stufen erarbeitet der künftige Unternehmer seinen eigenen Business-Plan. Nach jeder Stufe wird aus der Gruppe der Lernenden ein Sieger gekürt. Wer nicht siegt, geht dennoch nicht leer aus. Alle Teilnehmer bekommen nach jeder Stufe ein gründliches Feedback von den Partnern des BPW, von Unternehmern, Hochschullehrern und Managern.