Groupwise fördert Teamarbeit

22.03.2006
Novell erweitert Collaboration-Tool um Echtzeitfunktionen

Als abgeschlagener Dritter im Groupware-Markt versucht Novell, den Rückstand gegenüber IBM und Microsoft durch Akquisitionen zu verkürzen. Ein Bereich, den Novell verstärken möchte, ist Team-Collaboration. Die beiden Marktführer legen dort mit den "Workplace Ser- vices" und den "Sharepoint Services" die Messlatte immer höher. Das nächste Release von Groupwise (Codename "Aspen"), das bereits für den Herbst dieses Jahres angekündigt ist, soll als wesentliche Neuerung Teamfunktionen beinhalten. Bereits jetzt umfasst die Groupware einfache Dokumenten-Management-Funktionen, die mit den öffentlichen Ordnern von Exchange vergleichbar sind. Wie darüber hinausgehende Features aussehen werden, steht zurzeit nicht fest. Es dürfte sich vermutlich um ein leichgewichtiges Projekt-Management für Ad-hoc-Kooperationen handeln, das Team-Spaces typischerweise anbieten.

Kalender-Server von Hula

Die Novell-Verantwortlichen äußerten sich nicht über mögliche Übernahmekandidaten, erwägen aber die Möglichkeit, an Stelle von Zukäufen Open-Source-Projekte zu integrieren. In jedem Fall möchte das Unternehmen den "Hula" in sein Collaboration-Portfolio übernehmen. Es handelt sich dabei um einen quelloffenen Kalender-Server, an dem Novell führend beteiligt ist und den es möglicherweise kommerzialisieren will. Besonders interessiert zeigen sich die Netzwerker an der CalDAV-Implementierung von Hula. Es handelt sich dabei um ein offenes Protokoll auf Basis von WebDAV, das die gemeinsame Nutzung von Kalendern zwischen verschiedenen Systemen vereinfachen soll.

Nachholbedarf hat Groupwise auch in puncto Real-Time-Collaboration. Microsoft brachte dafür im letzten Jahr mehrere Updates und neue Produkte auf den Markt, unter anderem den "Office Communicator" und den "Live Communications Server 2005". Die IBM kündigte auf der diesjährigen Lotusphere ein runderneuertes "Sametime" an. Beide Unternehmen ergänzen dabei ihre bisherigen Instant-Messaging-Lösungen um Sprachdienste. Novell brachte seinen "Groupwise Messenger" in der Version 7 auf einen zeitgemäßen Stand und will VoIP mit dem Aspen-Release anbieten. Auch hier wirft das Unternehmen ein Auge auf kleinere Player, die es für diesen Zweck übernehmen könnte. (ws)