Großrechner für den Mittelstand

15.07.2011
Mit der "zEnterprise 114" hat IBM einen neuen Mainframe für mittelgroße Anwenderunternehmen entworfen. Der Hersteller betont die Flexibilität des Geräts.

Nachdem IBM im vergangenen Jahr mit der "zEnterprise 196" einen neuen Großrechner für hohe Ansprüche auf den Markt gebracht hat, folgt nun das Pendant für mittelständische Kunden. Die zEnterprise 114 soll bis zu 15 Prozent günstiger als ihr Vorgängermodell "z10 BC" sein, aber bis zu 25 Prozent mehr Leistung bringen. Dazu enthält die neue Maschine 14 Prozessoren, zehn von ihnen sind vom Anwender nutzbar. Zwei CPUs stehen ausschließlich für I/O-Aufgaben zur Verfügung, zwei weitere Prozessoren dienen als Ersatz. Sie sind mit 3,8 Gigahertz deutlich niedriger getaktet als die in der großen 196er Ausführung, dafür begnügt sich der Mini-Mainframe mit Luftkühlung.

Überarbeitet wurden interne Schnittstellen etwa für die Datenzugriffe (Ficon Express8S), den Netzzugang (maximal 10- Gigabit-Ethernet) und das Clustering (Host Channel Adapter Version 3). Außerdem enthält der Bolide mit dem "PCI I/O Drawer" ein neues Subsystem für die Ein- und Ausgabe. Bisherige I/O-Module lassen sich weiterverwenden, IBM möchte die Mainframe-Kunden jedoch langsam an die neue Technik heranführen. Sämtliche Leistungssteigerungen gehen laut IBM nicht zu Lasten des Energieverbrauchs, er übersteige nicht den Bedarf des Vorgängermodells.

Die zEnterprise 114 gibt es in zwei Varianten. "M05" enthält fünf Prozessoren, "M10" wird mit den erwähnten zehn Kernen ausgeliefert. Die kleine Variante ist aufrüstbar, indem ein zweites Prozessormodul mit fünf CPUs eingeschoben wird, was allerdings nicht im laufenden Betrieb funktioniert. In der kleinsten Ausbaustufe mit abgespeckten I/O- und Speicherressourcen kostet der Bolide weniger als 100.000 Euro. Das Leis-tungsspektrum erstreckt sich je nach Konfiguration von 26 bis 3100 MIPS.

Windows-Unterstützung folgt

Auch die Einbindung verteilter Systeme wurde neu gestaltet. So lassen sich ausgewählte System-x-Server mit Linux-Workloads als Teil des zEnterprise-Systems integrieren und verwalten. Im Lauf des Jahres soll die Windows-Unterstützung folgen, so dass eine einheitliche Verwaltung der verschiedenen Plattformen möglich ist. Basis dafür ist das Verwaltungs-Tool "zEnterprise Unified Resource Manager" sowie die "zEnterprise BladeCenter Extension" (zBX).Bis zu 112 Blades lassen sich mittels zBX integrieren und verwalten. (jha)