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Großbrand schadet Ericssons Ergebnis

24.07.2000
Aktie fällt um elf Prozent

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das gute Geschäftsergebnis von Ericsson im ersten Quartal 2000 (CW Infonet berichtete) konnte die Anleger nicht über den herben Verlust in der Unternehmensabteilung für mobile Handsets hinweg trösten. Die Aktie des schwedischen TK-Herstellers sank um elf Prozent auf 21,67 Euro. Ericsson hatte am vergangenen Freitag von einem Feuer in einer seiner Zuliefererfabriken für Komponenten in den USA berichtet, bei dem wichtiges Zubehör für seine Mobilfunktelefone zerstört wurde. Daraufhin konnte das Unternehmen große Mengen seiner Handys nicht fertigstellen. Im abgelaufenen Quartal verbuchte die Handset-Einheit daher einen operativen Verlust von rund 265 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor erwirtschaftete Ericsson hier noch einen Profit von 54,23 Millionen Euro. Zudem soll die

anhaltende Komponentenknappheit das Ergebnis des Unternehmens im ersten Halbjahr mit Einbußen von rund 180 Millionen Euro und im zweiten Halbjahr mit 420 Millionen Euro belasten, hieß es.

Ericsson wurde vorgeworfen, das Feuer in der US-Fabrik seines Komponentenzulieferers Philips geheim gehalten zu haben. Die Schweden erklärten daraufhin, den Markt über das gesamte Unternehmen zu informieren und nicht über Probleme einzelner Geschäftsbereiche. Weitere Anschuldigungen, die Ericssons Abhängigkeit von einem einzigen Zulieferer bemängelten, wies der Hersteller ebenfalls zurück. Allerdings wollen die Schweden nun Veränderungen in ihrer Handset-Division vornehmen. So sollen unrentable Produktlinien geschlossen und Design und Produktion der Lowend-Handys ausgelagert werden.