Weniger der Peer-to-Peer-Boom selbst als die Prominenz seines Schöpfers rückte das Produkt von Groove Networks in den Mittelpunkt des Interesses: Kein geringerer als der Notes-Erfinder Ray Ozzie arbeitet seit 1997 an der Umsetzung einer neuen Form von Collaboration. Der Begriff wurde bisher im Zusammenhang mit Server-basierenden, zentralistischen Konzepten wie Notes und Exchange verwendet. Doch eine IT-gestütze Zusammenarbeit wird in solchen Architekturen oft unter anderem durch deren restriktive Sicherheitskonzepte erschwert. Im Gegensatz dazu soll Groove durch seine dezentrale, Client-orientierte Architektur im Unternehmensumfeld die Zusammenarbeit von Angestellten, Kunden und Partnern über IT- und Netzgrenzen hinweg ermöglichen.
Die neue Version 2.0, die seit einigen Wochen am Markt ist, wurde soeben mit dem Update auf 2.1 um einige grundlegende Funktionen erweitert, die es als ernst zu nehmendes Groupware-Tool qualifizieren. Dazu zählt unter anderem die Möglichkeit, Word- und Powerpoint-Dateien mit Space-Mitgliedern zu besprechen oder zu bearbeiten, Outlook- und Notes-Mail-Diskussionen zu integrieren und mittels Rollen die Rechte der einzelnen Teilnehmer eines Groove-Space zu definieren.
Ein Interview, in dem sich Notes-Erfinder Ray Ozzie zu Groove, Notes und Microsoft äußert, lesen Sie hier. |
Geht es nach Ozzie, soll Groove den Begriff Collaboration in der IT neu definieren und den Rahmen von Groupware-Plattformen wie Notes deutlich erweitern. Techniken sind für ihn nur ein Mittel, die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu verbessern. In einem Weblog-Posting stellt Ozzie es so dar: „Ich habe mich immer schon vorwiegend damit befasst, wie die Schnittpunkte zwischen Menschen, Organisationen und Technologien funktionieren. Empirisch ist erwiesen, dass Collaboration-Technologien die Kosten für Koordination reduzieren und ein gemeinsames Bewusstsein über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg schaffen.“ („Why collaboration“).