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Grippewelle trifft deutsche Unternehmen unvorbereitet

20.02.2008
Von pte pte
Deutsche Unternehmen werden alljährlich von krankheitsbedingten Ausfällen heimgesucht. So legt die Grippewelle auch in diesem Jahr besonders im Februar ganze Geschäftsbereiche lahm. Auftragsverluste, Lieferprobleme und Umsatzeinbußen sind die Folge. Das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) http://www.imwf.de warnt, dass sich zu wenige Unternehmen auf die Grippewelle vorbereiten würden. Nur jeder siebte Betrieb verfüge über einen Pandemie-Notfallplan. In Mittelstands- und Kleinbetrieben seien die Ausfälle besonders hoch.

Dabei leiden knapp 40 Prozent der Firmen eigenen Angaben zufolge ohnehin an Personalmangel. Krankheitsbedingte Mitarbeiterausfälle verursachen zusätzliches Chaos im Arbeitsbetrieb. Infektionskrankheiten wie die Grippe sind bei fast 50 Prozent der Ausfälle der Grund für den Krankenstand. Zwei Drittel der Unternehmen würden von massenhaften Erkrankungen ihrer Mitarbeiter absolut unvorbereitet getroffen. Obwohl bereits jeder fünfte Betrieb krankheitsbedingte Auftragseinbußen hinnehmen musste, werden vorbeugende Maßnahmen zu selten ergriffen.

Innerbetrieblich werden zur Prävention in großen Unternehmen mit Betriebsarzt häufig Grippeschutzimpfungen durchgeführt. Oberste Priorität hat die Aufrechterhaltung der Arbeitsabläufe. Gesundheitsfachleute seien in den Betrieben damit beschäftigt, strategische Maßnahmen zu ergreifen, um Krankheitsausfälle über das ganze Jahr zu verhindern. Saisonal bedingte Gesundheitsrisiken wie die jährlich wiederkehrende Grippewelle werden im betrieblichen Risikomanagement berücksichtigt.

Ausfälle bei Zulieferbetrieben haben besonders gravierende Auswirkungen. 55 Prozent der deutschen Unternehmen sind ihrerseits auf Zulieferer angewiesen. Ein Ausfall des Zulieferers führt bei 25 Prozent dieser Unternehmen bereits innerhalb der ersten Woche zu Engpässen. Spätestens nach zwei Wochen können 56 Prozent ihre Kunden nicht mehr mit Produkten bzw. Dienstleistungen versorgen, was automatisch hohe Umsatzeinbußen nach sich zieht. Der Vertrieb, die Produktion und die Kundenberatung sind jene Bereiche, auf die Krankheitsausfälle besonders schwerwiegende Auswirkungen haben. (pte)