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Grid-TV widerspricht Telekom: "HSV-Spiel sofort online"

25.09.2006
Die Bundesligavereine können nach Spielende ihre Partien im Netz zeigen - zum Missfallen des Live-Rechte-Inhabers.
Der Hamburger SV zeigt seine Partien direkt nach Abpfiff online.
Der Hamburger SV zeigt seine Partien direkt nach Abpfiff online.

Wenige Minuten nach dem Schlusspfiff sei die Fußballbundesliga-Partie des Hamburger SV gegen den SV Werder Bremen online zu sehen gewesen, so eine aktuelle Presseinformation des Dienstleisters Grid-TV mit Sitz in Grünwald. Der HSV bietet seinen Fans als erster Bundesliga-Club die kompletten Spiele via IP-TV an - über seine gebührenpflichtige "HSV Players Lounge".

Die Deutsche Telekom hat zu Saisonbeginn für 50 Millionen Euro die Internet-Live-Rechte an den Bundesligaspielen erworben. Doch nach Spielende dürfen die Vereine ihre Partien in voller Länge ins Netz stellen. Grid-TV hat sich den Clubs als Partner für die technische Umsetzung und den Betrieb der IPTV-Angebote angedient (siehe auch "Grid-TV will Bundesligaspiele ins Internet stellen"), und der Hamburger SV griff als Erster zu. Ingo Wolf, Gründer und Inhaber von Grid-TV, erwartet eigenen Angaben zufolge in Kürze weitere Vertragsabschlüsse: "Wir sind im Gespräch mit fast allen Vereinen der ersten und auch der zweiten Bundesliga."

Der Telekom muss dieses Geschäft ein Dorn im Auge sein. Deshalb verwundert es nicht, dass sie das Grid-TV-Angebot madig zu machen versucht. "Nach unserer Einschätzung benötigen die rund anderthalb Stunden, um die Spiele nach dem Schlusspfiff online zu stellen", zitierte die Tageszeitung "Die Welt" in der vergangenen Woche einen nicht namentlich genannten Unternehmenssprecher.

Heute meldeten sich "die" zu Wort: Einer Pressemitteilung von Grid-TV zufolge war die Aufzeichnung der HSV-Partie (Ergebnis 1:1) am Samstag bereits gegen 17:30 Uhr online. Fans, die das bestätigen könnten, haben wir allerdings in der Kürze der Zeit nicht aufgetrieben. (qua)