Grenzenlose Geschäftsmodelle

24.08.2006
Von Thomas Gutzwiller

In Zukunft ist es deshalb wichtig, ein integriertes globales Geschäftmodell zu haben, das nicht nur das eigene Unternehmen, sondern auch Lieferanten und Kunden einbezieht. Es erschließt Synergien über die Unternehmensgrenzen hinaus und wird so zum zentralen Erfolgsfaktor im Wettbewerb.

Um neue Absatzmärkte zu erschließen oder Standortvorteile zu nutzen, reicht die lokale Präsenz nicht mehr aus.
Um neue Absatzmärkte zu erschließen oder Standortvorteile zu nutzen, reicht die lokale Präsenz nicht mehr aus.
Foto: Fotolia/Tom Denham

In der Realität nimmt sich der Integrationsgrad innerhalb einer globalen Unternehmung vielfach noch bescheiden aus. Die meisten Projekte verfolgten bislang eher eine lokale Perspektive, und in ihrem Verlauf prägten sie nur weitere Landesspezifika aus. Damit wiesen sie aber Schwächen auf, die ein einheitliches zentral gesteuertes Modell hätte vermeiden könnte. Global tätig zu sein, aber kein integriertes globales Geschäftsmodell zu haben, bedeutet: nicht genügend Wert aus dem Unternehmen und seiner Value Chain heraus zu erzeugen.

Weltweit harmonisiertes Stammdaten-Management

Entscheidend beim Bau eines Geschäftsmodells ist die Standardisierung der Prozesse. Schwerpunkte dieser Standardisierung sind ein weltweit harmonisiertes Stammdaten-Management und eine globale Lieferkette. Dabei geht es im Wesentlichen nicht um die physische, sondern um die logische Zentralisierung.

Die Vereinheitlichung von Strukturen, Stammdaten, Prozessen, Anwendungssystemen und IT hat sich in den vergangenen Jahren zu einem veritablen Trend entwickelt - nicht nur auf der Ebene der Technik, sondern auch auf der der Geschäftsmodelle. Mehr und mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass der wahre Nutzen des Technologieeinsatzes dadurch erzielbar ist, dass die Komplexität im global integrierten Business schwindet und dadurch beherrschbar wird.

Komplexität wirkt reziprok auf das Geschäftsergebnis: Je höher die Komplexität im Geschäft, desto geringer ist in der Regel die Gewinnmarge.