Grenzenlose Geschäftsmodelle

24.08.2006
Von Thomas Gutzwiller
Die internationale Präsenz verschafft den Unternehmen heute keinen Wettbewerbsvorteil mehr, wenn sie nicht durch globalisierte Prozesse gestützt wird.

Zunächst waren es - in den 70er und frühen 80er Jahren - die Großkonzerne, die zunächst die ausländischen Absatzmärkte für Konsum- und Investitionsgüter und später die "Billiglohnländer" als Produktionsstandorte erschlossen haben. Heute bleibt jedoch auch dem Mittelstand keine Wahl; er muss diese Entwicklung mitmachen, will er seine Existenz künftig nicht in unbedeutenden Nischen fristen.

Hier lesen Sie...

  • wie Komplexität entsteht, wohin sie führt und auf welche Weise sie sich in den Griff bekommen lässt;

  • warum ein global integriertes Geschäftsmodell unabdingbar ist;

  • was die IT dazu beitragen kann, ein solches Modell zu schaffen;

  • warum das nicht in „Gleichmacherei“ enden muss.

Doch sowohl die Markterschließung als auch das Sourcing stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Die Globalisierung führt zu einer Disaggregation der Wertschöpfungskette, erhöht also den Koordinationsbedarf im Sinne des Business-Networking. Nicht nur das eigene Unternehmen wird global, vielmehr gilt dasselbe auch für Zulieferer und Kunden.

Der Kundenprozess als Erfolgsfaktor

Mit der Verringerung der Herstellungskosten reduziert das globale Sourcing auch die Fertigungstiefe. Das bedeutet wiederum, dass über den Wettbewerb in den angestammten Kernmärkten vermehrt die Kundenbeziehungen beziehungsweise der Abdeckungsgrad und die Qualität des Kundenprozesses entscheiden. Ließen sich zu Beginn der Globalisierung allein durch die Präsenz an den weltweiten Standorten echte Wettbewerbsvorteile erzielen, so werden diese mittel- bis langfristig verloren gehen.