Bugs im Kernel

Gravierende Sicherheitslücken in Android entdeckt

02.11.2010
Die Experten des IT-Dienstleisters Coverity haben zahlreiche Programm-Fehler im Kernel des Android-Betriebssystems gefunden. Sie erlauben es Hackern, sensible Daten von Nutzern ohne deren Wissen auszuspähen.

Eine neue Studie der Experten von "Coverity"offenbart gravierende Sicherheitslücken im Smartphone-System Android. Das auf die Fehleranalyse von Software spezialisierte Unternehmen warnt vor gravierenden Mängeln im Google-Betriebssystem. Coverity gehört zu den bekanntesten IT-Dienstleistern seiner Art und arbeitet unter anderem für das US-Heimatschutzministerium.

Coverity hatte im Android-Kernel in der Version 2.6.32, der auch in aktuellen HTC-Geräten wie dem "Droid Incredible" verwendet wird, 359 Probleme gefunden, von denen 88 als sehr hohes Sicherheitsrisiko eingestuft werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch andere Google-Smartphones dieselben Programmierfehler haben. Hacker können diese Lecks Nutzen, um E-Mails und andere sensible Daten der Nutzer auszuspähen, warnt der Sicherheits-Dienstleister.

HTC hat noch nicht auf den Bericht von Coverity reagiert, auch Google wollte sich noch nicht detailliert zu den Ergebnissen äußern, erklärt die "Financial Times". Der Zeitung liegt die Studie momentan exklusiv vor, erst im Laufe des Tages soll sie veröffentlicht werden.

Die Zahl der Fehler ist zwar kleiner, als bei den meisten Open-Source-Projekten - aber die enorme Verbreitung von Android erhöht das Risiko für die Nutzer. Coverity will die Details zu den Sicherheitslücken in den nächsten zwei Monaten öffentlich machen. So wolle man die Verantwortlichen dazu bewegen, die Probleme zeitnah zu beheben, erklärt Coverity-Mitgründer Andy Chou.

Das Smartphone-System Android ist nach Angaben der Analysten von Canalys mit einem weltweiten Marktanteil von 25 Prozent die Nummer Zwei hinter Nokia. Allein im dritten Quartal 2010 wurden 20 Millionen Geräte mit dem Google-Betriebssystem verkauft.

powered by AreaMobile