Gratis-Tool für den automatisierten Test

04.05.2011
Mit "App.test" bietet Fabasoft ein in der Einstiegsversion kostenloses Werkzeug für die Prüfung von Java- und Web-Anwendungen an.

Wie eine Studie von Steria Mummert Consulting aus dem vergangenen Monat zeigt, werden in deutschen Unternehmen sieben von zehn IT-Projekten planwidrig gestoppt oder verzögern sich. Nach Einschätzung der Berater liegt die Ursache oft darin, dass Firmen nicht genug Zeit und Geld in die Qualitätssicherung ihrer Software investieren und infolgedessen Testläufe nachlässig organisiert werden. Unternehmen, die das Scheitern ihrer IT-Projekte verhindern wollten, setzten deshalb zunehmend auf automatisierte Tests.

Eclipse als Basis

Unterstützung kommt hier vom österreichischen Anbieter Fabasoft mit "App.test", einem Java-basierenden Testwerkzeug, das für Windows, Mac und Linux erhältlich ist. Die Lösung baut auf der Entwicklungsumgebung Eclipse auf und bietet Softwareentwicklern einen einfachen Weg, neben Java- auch Web-Anwendungen beziehungsweise Web-Seiten automatisiert zu testen. Im Gegensatz zu vielen gängigen Testing-Tools verlangt App.test keine speziellen Programmierkenntnisse.

Um die Testabläufe zu spezifizieren, bieten sich dem Anwender zwei Möglichkeiten an. Mit Hilfe des integrierten Recorders lassen sich Tests über den so genannten Control Tree aufzeichnen. Hier werden die vorhandenen Kontrollelemente der zu testenden Web-Seite wie etwa Felder, Buttons oder Links in einer Baumansicht dargestellt. Bei jedem der einzelnen Elemente kann der Tester spezifische Aufgaben, Anweisungen und Validierungen definieren, die er während des Tests aufzeichnen will. So hat er die Möglichkeit, detaillierte Testschritte vorzugeben, die für unterschiedliche Szenarien optimiert sind.

Recorder für Testläufe

Wer es einfacher mag, der kann auf den "Point and Click Recorder" zurückgreifen. Dabei interagiert der Tester wie ein potenzieller Anwender mit der Website, während das Programm die Aktionen automatisch aufzeichnet. Diese praktische Art des Recordings ermöglicht es jedem, auch ohne spezielle Vorkenntnisse zu testen. Davon profitieren vor allem fachliche Experten, die in den Testprozess eingebunden sind, für ihre Routineüberprüfungen nun aber deutlich weniger Zeit benötigen.

Sobald die Testabläufe spezifiziert beziehungsweise aufgezeichnet wurden, lassen sie sich mit Hilfe des integrierten "Test-Player" auf verschiedenen Plattformen und mit unterschiedlichen Browsern automatisch abspulen. Sollte es notwendig sein, einen Test anzupassen, wechselt man zum "Test Recorder", um die nötigen Änderungen vorzunehmen. Anschließend schaltet man zum Test Player zurück und startet neu. Ferner können Anwender mit Hilfe des "Console Player" mehrere Tests im Batch-Modus parallel ausführen und Berichte erzeugen.

Integriertes Reporting

Die App.test-Berichte fassen alle Ergebnisse in einem HTML-Dokument zusammen und sind schnell erstellt. Mit Screenshots und einer Anzeige der verwendeten Testparameter breiten sie sämtliche Informationen, die für die Auswertung erforderlich sind übersichtlich auf. Praktisch: Reports lassen sich in ein JUnit-kompatibles Format exportieren und an das eigene Corporate-Design anpassen. Bei komplexen Tests ist ein Übersichts-Report verfügbar, der Links zu einzelnen Detail-Reports enthält.

Die Einsteigerversion "App.test Primo" steht auf der Website des Anbieters zum kostenlosen Download (www.apptest.com/de) bereit. Die Premium-Version schlägt laut Anbieter mit knapp 1200 Euro zu Buche.

Fazit

Software-Testing ist eine teure und nicht selten gehasste Notwendigkeit, die mit Hilfe von App.test weniger lästig werden soll. Durch die einfache und automatisierte Erstellung von Tests können Entwickler ihre Software verbessern. (ue)