3D-Grafik für Einsteiger

Grafikkarten AMD Radeon HD 7750 & 7770 im Test

21.04.2012
Von Friedrich  Stiemer
Die AMD Radeon HD 7750 soll neben der Radeon HD 7770 den Grafik-Markt mit günstigen Preisen und angemessener Leistung von unten aufräumen. Der Test zeigt, ob sich der Kauf lohnt.

Die AMD Grafikprozessoren der 7700er-Serie sollen die Fronten in der Einsteigerklasse klären: Die AMD Radeon HD 7750 zählt dazu und soll neben der etwas leistungsfähigeren Radeon HD 7770 das Preis-Leistungs-Verhältnis im Grafik-Markt bestimmen. Das Besondere ist, dass die Techniken des aktuellen AMD Flaggschiffs Radeon HD 7970 auch zum Repertoire der kleineren Modelle zählen. Dazu gehören beispielsweise Eyefinity 2.0, Directx 11.1, HD3D, Powertune, Zerocore, PCI-Express 3.0 und die 28-Nanometer-Fertigung der Grafikchips mit dem Codenamen "Cape Verde", benannt nach der afrikanischen Inselrepublik. "Die weltweit fortgeschrittenste Grafik. Für jedermann.", so der Claim von AMD.

Ausstattung der AMD Radeon HD 7750: Beachtliche Einsteigerklasse - aber auch nicht mehr

Weniger Anschlüsse bei der AMD Radeon HD 7750 als bei den großen Brüdern: einmal ein Displayport, HDMI und DVI.
Weniger Anschlüsse bei der AMD Radeon HD 7750 als bei den großen Brüdern: einmal ein Displayport, HDMI und DVI.

Ein 1 GB großer DDR5-Speicher, der von einem 128 Bit breiten Speicherinterface angesteuert wird, klingt erst einmal nicht allzu mitreißend und etwas stark nach Standard. Es handelt sich aber auch weiterhin um einen fortschrittlichen 28-Nanometer-Grafikchip, auf dem 1,5 Milliarden Transistoren Platz finden. Die GPU arbeitet mit einem Takt von flotten 800 MHz (effektiv 3200). Ein zweiter BIOS-Baustein wie bei AMDs Spitzenmodellen ist nicht vorhanden, doch bei der Radeon HD 7750 soll ebenfalls eine Übertaktung auf über 900 MHz möglich sein. Dank der AMD Zerocore-Technik soll die Grafikkarte kaum noch Strom verbrauchen, wenn sie nicht gefordert ist. Mit Eyefinity 2.0 lassen sich auch an die AMD Radeon HD 7750 theoretisch bis zu sechs Monitore anschließen. Hierfür stehen folgende Anschlüssezur Verfügung: einmal ein Displayport, HDMI und DVI. Zusätzlich unterstützt die Karte die Darstellung der Ultra-HD-Auflösung (4.096 x 2.160 Pixel).

Spiele-Leistung der AMD Radeon HD 7750: Ein verruckeltes Unvergnügen

AMD Radeon HD 7750 GPU-Z: Technische Daten und Sensoren
AMD Radeon HD 7750 GPU-Z: Technische Daten und Sensoren

AMD behauptet in seiner Präsentation zur Radeon HD 7750, dass Battlefield 3 in der HD-Auflösung mit flüssigen 40 Bildern pro Sekunde spielbar wäre. Für welche Qualitätseinstellungen das gelten soll, ist dem Dokument nicht zu entnehmen. Unser Test mit den Ultra-Voreinstellungen kann die optimistische Einschätzung des Herstellers nicht bestätigen: Unter der Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) errechnen sich durchschnittlich rucklige 20 Bilder pro Sekunde.

AMD Radeon HD 7750: Gesamtergebnis von 3D Mark 11 unter "Extreme"
AMD Radeon HD 7750: Gesamtergebnis von 3D Mark 11 unter "Extreme"

Bei der Rennsimulation Dirt 3 schneidet die Grafikkarte am besten ab, und zwar mit 28 Bildern pro Sekunde. Auch bei Anno 2070 macht die AMD Radeon HD 7750 keine gute Figur, da 21 Bilder in der Sekunde keine flüssiges Spielen erlauben. Detailreiches und ruckelfreies Spielen auf hohen Auflösungen ist mit der Radeon HD 7750 also nicht möglich. Erst wenn Sie die Grafikeinstellungen herunterfahren, sind die Games spielbar.

Im synthetischen Directx 11-Benchmark 3D Mark 11 ergibt sich eine dürftige Punktzahl von 835. Zum Vergleich: die AMD Radeon HD 7950 kommt auf beachtliche 2294 Punkte. Für anspruchsvolle 3D-Darstellung ist die AMD Radeon HD 7750 also nicht der richtige Kandidat.