Gräfliches Leichtgewicht

22.06.1990

Gehaltsstudieren werden von allen gelesen; keine Frage. Schließlich will jeder wissen, wo er mit seinem Vorgesetzten in der nächsten Runde kräftig pokern soll oder nicht.

Allerdings machen es sich einige Unternehmensberater, die sich auf Gehaltsstudieren spezialisiert haben, leicht und präsentieren eher magere Ergebnisse, und noch dürftigere Analysen, so zum Beispiel Graf Reischach.

Er geht einfach davon aus, daß ein Hochschulabgänger im Ingenieurwesen seine Karriere in der Entwicklung beginnt; es gibt für ihn auch keinen Unterschied im Gehalt zwischen FH- und Uni-Absolventen. Und auf die Frage, warum es denn bei den Führungspositionen mit einem Jahresgehalt von über 200 000 Mark ein Überangebot gebe,

lautet die kluge Antwort: Es könnte nicht jeder Chef sein.

Gehaltsstudien sind für jeden einzelnen ein Orientierungsrahmen, sie zeigen Trends an, allzu ernst sollte man sie allerdings nicht nehmen.