Googles Erbgut

06.06.2007
Alle Hochzeiten werden zumindest irgendwie im Himmel geschlossen. Die Hochzeit, um die es uns heute geht, wurde unter höchster Geheimhaltung zelebriert und möglicherweise gab es dafür auch Gründe, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich scheinen.

Sergey Brin nämlich hat Anne Wojcicki geehelicht. Das scheint zunächst keine Nachricht vom Kaliber einer Brangelina-Liaison, einer Brad-Pit-Angelina-Jolie-Schmonzette also. Brin aber ist einer der Google-Gründer und damit mehrere Milliarden Dollar schwer. Wojcicki andererseits hat ein Unternehmen mit Namen "23 and Me" gegründet. 23, weil dies die Zahl der Chromosomenpaare ist, die alle Erbinformationen des Menschen speichern. Brins Herzensschöne ist Biologin.

Hier nun wird die Geschichte sexy. Google nämlich hat sich gerade erst mit 3,9 Millionen Dollar an 23 and Me beteiligt. Angeblich wird mit dieser Finanzspritze unter anderem auch ein Kredit von Ehemann Brin über 2,6 Millionen Dollar zurückgezahlt. Das allein wäre schon eine ganz aparte, weil etwas anrüchige Nachricht. Googles Vorstandsvorsitzender Eric Schmidt wollte denn auch sofort Gerüchten um mögliche Interessenkonflikte entgegenwirken. Hierzu sagte er, die Investition passe zu Googles Unternehmensziel, "alle Informationen der Welt zu organisieren".

Mit dieser Aussage wird die Geschichte nun richtig gut. Wojcicki nämlich schreibt auf der Internet-Seite von 23 and Me, sie wolle Menschen "tiefere Einblicke in ihre Abstammung und vererbte Eigenschaften" geben. Wenn jetzt noch Google diese Informationen für jeden Menschen auf der Welt über die Google-Suchmaschine zur freien Verfügung vorhält das wäre eine Story, die wäre so gut, dass das Brangelina-Tandem auch mit 100 in Afrika adoptierten Kindern nicht dagegen anstinken könnte.