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Google will Privatsphäre besser schützen - Datenschützer kritisch

18.07.2007
Nach Druck von Datenschützern will das Internet-Unternehmen Google Informationen über Besucher seiner Suchmaschinen-Seite nicht mehr so lange speichern wie bisher.

Cookies - Dateien, in denen Daten über das Nutungsverhalten im Internet gespeichert sind - sollen künftig zwei Jahre nach dem letzten Besuch auf der Seite automatisch gelöscht werden, wie ein Sprecher der Deutschland-Sparte des US-Unternehmens am Dienstag ankündigte. Bislang sind Googles Datensammel-Dateien bis 2038 gültig. Datenschützer halten den Schritt nicht für ausreichend.

"Das ist absolut unzureichend", bewertete der schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert am Dienstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa die Maßnahme. Für die meisten Nutzer sei die angekündigte Änderung irrelevant. Jedes Mal, wenn Surfer die Suchmaschine nutzten, erneuere sich die versteckte Informationsdatei, und die Frist von zwei Jahren beginne von Neuem. Weichert hält Googles Ankündigung daher für "Augenwischerei".

Internet-Nutzer können sich aber gegen das Sammeln von Daten schützen. Weichert rät etwa, in den Einstellungen des Internet-Browsers diese Dateien nicht automatisch zu erlauben. Es sei auch möglich, gesammelte Daten nach dem Surfen manuell zu löschen. "Das sollte man tun, weil man nicht weiß, welche Spuren man im Netz hinterlässt", riet Weichert.

Google stand zuletzt wegen seiner intensiven Datensammlung in der Kritik. Noch bis vor kurzen speicherte das Unternehmen aus Kalifornien für eine unbegrenzte Zeit zahlreiche Details über Suchanfragen, etwa die IP-Adresse des Nutzers und den Suchbegriff. Die Daten sollen inzwischen nach 18 Monaten anonymisiert werden. (dpa/tc)