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Google will noch im Juli an die Börse

12.07.2004

Der Suchmaschinenbetreiber Google will offenbar noch vor Ablauf dieses Monats den mit Spannung erwarteten Börsengang in Angriff nehmen. Einem Bericht der "Financial Times" zufolge hängt der genaue Termin allerdings noch von einem umfangreichen Test der Computersysteme für die geplante Web-Auktion und der Genehmigung der Börsenaufsicht SEC ab. Außerdem muss sich die Company im Vorfeld des auf rund 2,7 Milliarden Dollar geschätzten IPO (Initial Public Offering) noch auf eine Preisspanne für die Aktien festlegen.

Nach Angaben der Zeitung haben Google und die rund 30 begleitenden Emissionsbanken das IT-System bereits kleineren Tests unterzogen. Hintergrund ist die unkonventionelle Platzierung der Aktien über eine offene Internet-Auktion. Die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin haben diese Methode gewählt, um eine möglichst breit gestreute Masse von Aktionären zu erreichen. Die potenziellen Anleger geben dabei über die Investment-Bank ihres Vertrauens die gewünschte Anzahl an Google-Aktien und das entsprechende Höchstgebot an. Nachdem alle eingegangenen Gebote gesammelt und mit der Anzahl der IPO-Aktien abgeglichen werden, erfolgt die Zuteilung. Dabei wird den Investoren der niedrigste Preis, bei dem noch ein Zuschlag erfolgte, in Rechnung gestellt.

Google und die Investment-Banken behalten sich allerdings vor, den Anlegern einen weiteren Preisnachlass einzuräumen. Die Idee dahinter ist, für einen künstlichen Kursanstieg bei Aufnahme des Börsenhandels zu sorgen.

Finanzexperten rechnen indes kaum damit, dass der Kurs der Google-Aktie kurz nach dem IPO deutlich anziehen wird. So sorge die Online-Auktion zwar für mehr Demokratie unter den Anlegern; gewöhnlich werde diese Ausgabeform jedoch eingesetzt, um einen möglichst hohen Ausgabepreis zu erreichen. (mb)