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Google will Keyword-Advertising ausbauen

11.05.2004

Google will offenbar sein Angebot im Bereich Keyword-Advertising ausbauen. So entwickle der Suchmaschinenbetreiber Tools, die Websites von Werbetreibenden automatisiert nach relevanten Schlüsselwörtern durchsuchen, sagte Kevin Lee, Chief Executive Officer des Suchmaschinenvermarkters Did-It.com.

Davon profitieren nach Ansicht von Experten die Kunden. Denn je öfter "AdWords" zu passenden Suchbegriffen eingeblendet werden, desto mehr Anwender werden auf die beworbenen Seiten gelockt. Das wiederum ist für die Google-Betreiber von Vorteil, die für jeden Klick kassieren. Bislang werden lediglich zu 40 bis 45 Prozent der 120 Millionen in den USA eingegebenen Suchbegriffe AdWords eingeblendet, haben die Marktforscher von Comscore Networks ermittelt. Die mit der Keyword-Werbung erzielten Einnahmen machten 95 Prozent der 991 Millionen Dollar Umsatz im vergangenen Jahr aus.

Dieses Jahr werde der Umsatz mit Suchmaschinenwerbung in den USA von insgesamt 1,6 Milliarden auf 2,1 Milliarden Dollar steigen, heißt es bei Jupiter Research. Für 2008 prognostizieren die Analysten 4,3 Milliarden Dollar Umsatz.

Skeptiker befürchten allerdings, dass das Keyword-Geschäft wie eine Seifenblase zerplatzen könnte, wenn sich die Rechteinhaber von Handelsmarken gegen die Werbeform stemmen. So hat bereits im Januar 2004 die American Blind & Wallpaper Factory vor einem New Yorker Gericht Klage gegen Google und weitere Suchmaschinen eingereicht, weil eingetragene Markennamen als AdWords verkauft wurden (Computerwoche.de berichtete). Während in den USA diesbezüglich die Rechtslage noch ungeklärt scheint, hat sich ein französisches Gericht bereits festgelegt. Es verurteilte Google im Oktober 2003 zur Zahlung von 70.000 Euro Schadensersatz an zwei Reiseveranstalter wegen Missbrauchs des Markenrechts (Computerwoche.de berichtete). (lex)