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Privacy-Diskussion

Google widerspricht seinen Kritikern

09.09.2008

Installationsnummer kann entfernt werden

Googles Vorgehen ist nicht unüblich: Auch Mozilla, der Browser der nicht-kommerziellen Firefox-Stiftung, legt eine solche Nummer an und übermittelt sie regelmäßig an die Server des Software-Herstellers. Im Internet kursieren allerdings Tipps, wie Nutzer die Nummer entfernen können. Indes kann man auch die Chrome-Nummer mit Freeware-Tools löschen lassen.

Auch bei der Nutzung der sogenannten Omnibox übermitteln Nutzer in der Standardeinstellung Daten an Google. Das Feld dient der Eingabe von Internet-Adressen wie auch von Suchbegriffen. Schon beim Tippen zeigt das Programm mögliche Suchbegriffe an, ohne dass Anwender die Eingabetaste drücken. Chrome bezieht die Vorschläge von der Google-Website. Datenschützer befürchten, dass der Konzern ein umfassendes Bild über die Internet-Aktivitäten eines Nutzer erhalten könnte.

Das Unternehmen bestätigte, zwei Prozent der Eingaben in die Omnibox samt der IP-Adresse des Nutzers zu speichern. "Diese Daten benötigen wir, um Ergänzungsvorschläge machen zu können", erklärte Oberbeck. Allerdings ordne Google die Informationen keinem konkreten Nutzer zu, sondern sammle sie in anonymisierter Form. Er wies außerdem darauf hin, dass die Funktion mit wenigen Klicks deaktiviert werden könne. Und schließlich könne ein Nutzer auch eine andere Suchmaschine auswählen.

Experten sehen noch ein ganz anderes Problem: Der Browser ist zunächst in einer Testversion auf dem Markt. Damit wiege der Internet-Konzern Google die Nutzer in falscher Sicherheit, meint Daniel Bachfeld vom Computermagazin "c't" im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Google müsste seinen Nutzern deutlich sagen: Das hier ist eine Beta-Version zum Testen", forderte er. So seien innerhalb kurzer Zeit drei kritische Sicherheitslücken bekannt geworden. Bachfeld empfahl Nutzern, die Software vorerst nur eingeschränkt einzusetzen - etwa auf vertrauenswürdigen Websites. (dpa/ajf)