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Google wählt weitere Emissionsbanken aus

24.05.2004

Der Suchmaschinenbetreiber Google hat den Schleier um seinen 2,7 Milliarden Dollar schweren Börsengang wieder etwas gelüftet: Am vergangenen Freitag teilte das Unternehmen der US-Börsenaufsicht SEC in einem Nachtrag mit, dass neben den beiden führenden "Underwritern" Morgan Stanley sowie Credit Suisse First Boston noch insgesamt 29 weitere Investment-Banken den IPO (Initial Public Offering) begleiten werden. Dazu zählen unter anderem auch die Deutsche Bank Securities, die Citigroup Global Markets, Goldman Sachs, Lehman Brothers, UBS Securities und Merrill Lynch. Von den großen Investment-Banken fehlt lediglich Bear Stearns, die Liste ist allerdings noch nicht endgültig.

Angesichts der niedrigen Erlöse ist der Anreiz der Banken, am Google-IPO teilzunehmen, überraschend hoch. Da die Aktien über eine offene Internet-Auktion von der Investment-Bank WR Hambrecht ausgegeben werden, sind die Erlöse für die (anderen) Emissionsbanken niedriger als üblich. Experten schätzen, dass die Gebühren lediglich drei Prozent betragen werden, verglichen mit den vier bis sieben Prozent, die Emissionsbanken üblicherweise einstecken. Trotz niedriger Rendite können es sich die Investment-Banken aber offenbar aus Image-Gründen nicht leisten, bei dem vermutlich größten Börsengang seit dem Platzen der Dotcom-Blase vor vier Jahren zu fehlen. So ist die Nachfrage bei den Kunden enorm, teilnehmen kann jedoch nur, wer ein Depot bei einer der Investment-Banken besitzt.

Kaum ein Finanzexperte rechnet indes damit, dass der Kurs der Google-Aktie kurz nach dem IPO deutlich anziehen wird. So räumt das Unternehmen selbst ein, Ziel der Online-Auktion sei es, einen möglichst hohen Ausgabepreis zu erreichen. Die oft gewaltigen Kursanstiege von IPO-Aktie während des Internet-Booms werden dagegen häufig damit erklärt, dass die Emissionsbanken den Ausgabepreis gedrückt haben, um Profite für sich und bevorzugte Kunden sicherzustellen. (mb)