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Google verspricht der Open-Source-Community Schutz

08.08.2007
Die Web-Company Nummer eins wird Mitglied im Open Invention Network.

Als erstes Anwenderunternehmen hat Google ein Lizenzabkommen mit dem Open Invention Network (OIN) geschlossen. Das OIN ist eine Non-Profit-Organisation, die IBM, Sony, Philips sowie die Linux-Distributoren Red Hat und Novell im November 2005 gegründet haben (mehr dazu hier). Seither sind unter anderem Oracle, Alfresco, Open-Xchange und der Ubuntu-Distributor Canonical Mitglieder geworden. Diese Unternehmen haben mehr als 100 wichtige Patente dem OIN übertragen. Die Nutzung dieser Patente ist nach den Lizenzbedingungen des Vereins kostenlos für "jede Firma, Institution oder Person, die zustimmt, keine Patente gegen das Linux-Betriebssystem oder bestimmte Linux-bezogene Anwendungen geltend zu machen". Zu diesen Applikationen gehören beispielsweise Gnome, KDE, Apache und das Eclipse-Toolset.

Bisher ist nicht bekannt, ob Google eigene Patente dem OIN übertragen will; es gibt bisher nur Andeutungen in dieser Richtung. Die Unterzeichnung des Lizenzvertrags bedeutet allerdings, dass die Firma darauf verzichtet, weite und zentrale Teile der Open-Source-Community wegen Verletzung von Google-Patenten zu verklagen. Solche Gesetzesbrüche sind damit nicht unterstellt, werden aber von Open-Source-Gegnern, insbesondere Microsoft, der Community immer wieder vorgeworfen. Das OIN hat wiederholt damit gedroht, die Macht des eigenen Patentportfolios gegen Firmen einzusetzen, die mit eigenen Urheberrechtsforderungen gegen Open Source gerichtlich vorgehen (hier mehr zum "Gleichgewicht des Patentschreckens").

Google ist der weltgrößte Anwender von Linux und Open Source. Fast alle der hunderttausende Server der Web-Company arbeiten mit dem Betriebssystem Linux, verwendet werden vorzugsweise Open-Source-Applikationen. Auf den Google-Desktops läuft "Goobuntu", eine firmeneigene Linux-Variante auf Basis von Ubuntu. (ls)