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Galgenfrist

Google verschiebt neue Darstellung von Verlagsinhalten um zwei Wochen

10.10.2014
Google zeigt die Online-Inhalte einiger Verlage noch etwas länger als geplant gewohnt ausführlich in seinen Suchergebnissen an.

Die Umstellung, bei der Online-Artikel von Verlagen in der VG Media bei der Google-Suche nur noch mit einer verlinkten Überschrift angezeigt werden sollen, ist nun ab dem 23. Oktober vorgesehen - und damit zwei Wochen später als geplant. Damit kommt die Suchmaschine im Streit um die Bezahlung von Textauszügen im Internet nach dem Leistungsschutzrecht einer Bitte der Verlage nach, die von der VG Media vertreten werden. Ursprünglich wollte Google Textanrisse und Vorschaubilder dieser Verlage seit dem 9. Oktober nicht mehr anzeigen.

"Inzwischen haben uns die in der VG Media organisierten Verlage gebeten, die angekündigte Umstellung etwas zu verschieben", schrieb Google Deutschland im hauseigenen Social Layer Google+. Die VG Media erklärte am Freitag, dass Googles Ankündigungen "tatsächliche und rechtliche Bewertungen erfordern", die die meisten Verlage so schnell nicht hätten vornehmen können. Daher habe man um die Fristverlängerung gebeten.

Betroffen wären 170 Verleger-Websites in Deutschland, darunter Angebote von Axel Springer, Burda, Funke, Madsack und M. DuMont Schauberg. Außerdem stehen 20 Sites von TV-Sendern sowie 59 Angebote von Hörfunkstationen auf der Liste der Verwertungsgesellschaft VG Media, die gegen Google vorgehen.

Hintergrund ist der Streit um das von Beginn an umstrittene Leistungsschutzrecht, das Lobbyisten der Presseverlage im schwarz-gelben Koalitionsvertrag untergebracht und später in abgeschwächter Form als Gesetz verabschiedet wurde. Danach können Verlage unter Umständen eine Lizenzgebühr verlangen, wenn ihre Inhalte von Suchmaschinen und Aggregatoren im Internet verwendet werden. (dpa/tc)