"Go"

Google veröffenlicht eigene Programmiersprache als Open Source

11.11.2009
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Mit "Go" präsentiert der Internet-Konzern Google erstmals eine eigene Programmiersprache.

Go soll aus Sicht von Google Leistung und Geschwindigkeit in optimaler Weise kombinieren. Die unter eine Open-Source-Lizenz gestellte Sprache basiert in ihren Grundzügen auf der C-Sprachenfamilie. Sie beinhaltet darüber hinaus aber Elemente der Skriptsprache Python (bei Google selbst gern genommen) sowie der Pascal/Modula/Oberon-Familie, um dynamischere und schnellere Applikationen zu ermöglichen.

In den FAQ zu Go erläutert Google, warum es den Versuch macht, eine neue Systemsprache zu etablieren. Als Vorteile von Go führt Google dabei an:

  • Auch ein großes Go-Programm lässt sich auf einem einzelnen Rechner in wenigen Sekunden kompilieren

  • Go bietet ein Modell zur Software-Konstruktion an, das die Analyse von Abhängigkeiten erleichtert und den bei C häufigen Overhead durch Include-Dateien und Bibliotheken vermeidet

  • Das Type-System von Go verzichtet auf eine Hierarchie, der Entwickler muss mithin auch keine Zeit damit verbringen, die Beziehungen zwischen Types zu definieren. Und trotz statischer Types bemühe sich die Sprache darum, die Types leichtgewichtiger zu gestalten als typische objektorientierte Sprachen

  • Go bietet volle Garbage Collection und von Grund auf Unterstützung für gleichzeitige/parallele ("concurrent") Ausführung und Kommunikation

  • Schon vom Design her bietet Go einen Ansatz zum Bau von Systemsoftware auf Mehrkern-Maschinen

Google bezeichnet Go zunächst selbst als "Experiment", hofft aber dennoch darauf, dass abenteuerlustige Entwickler die neue Sprache ausprobieren. Falls die neue Sprache ausreichend Freunde findet, soll sie weiterentwickelt werden. Auch Google erwägt, Go gegebenenfalls für seine interne Infrastruktur einzusetzen. Zum jetzigen Zeitpunkt eigne sich das Projekt aber noch nicht für den produktiven Einsatz in großem Maßstab.