Die Werbefilmchen auf den über Googles Technik vermarkteten Seiten laufen erst dann, wenn ein Interessent sie anklickt. Anzeigenkunden können sie gezielt auf bestimmten Seiten oder im Zusammenhang mit Schlüsselbegriffen ("keywords") platzieren. "Das bringt einen hohen Grad von Zielgerichtetheit in die Videowerbung", erklärte Analyst Greg Sterling von Sterling Market Intelligence.

Google hofft, mit der neuen Werbeform unter anderem Markenartikler etwa aus der Verbrauchsgüterwelt als Neukunden rekrutieren zu können, die traditionell schon viel mit Fernseh-Werbespots arbeiten. "Das sind oftmals Werbetreibende, die noch nicht im Internet geschaltet haben", glaubt Gokul Rajaram, Produkt-Management-Direktor bei Google.

Die Video-Anzeigen verkauft Google in seinem üblichen Auktionsverfahren. Rajaram erwartet, dass sich mit den Bewegtbildern höhere Preise erzielen lassen als mit einfachen Textanzeigen. Er schätzt den Tausendekontaktpreis (TKP) auf "einen einstelligen bis niedrig zweistelligen Dollarbetrag", weniger als die 20 Dollar oder mehr, die andere Video-Sites verlangen.

Längerfristig hat Google vor, sein System zur automatisierten Vermarktung von Anzeigen über das Web hinaus auf andere Medien auszudehnen. Mit Anzeigen in Zeitschriften hat der kalifornische Suchriese bereits experimentiert, das Fernsehen hat es ebenfalls schon im Visier. (tc)