Offline-Funktionalität für Akzeptanz von Services wichtig

Google und Yahoo investieren in mobiles Web

05.03.2008
Von pte pte
Yahoo und Google haben ihr Angebot im Bereich mobiler Internet-Services erneut ausgebaut.

Während Yahoo! gestern, Dienstag, auf der CeBIT seine mobile Content-Management-Applikation "OnePlace" ankündigte, gab Google abseits der Messe bekannt, dass seine Browser-Erweiterung "Google Gears" für die Offline-Lauffähigkeit von Web-Applikationen unter Windows Mobile sorgen soll. "Offline-Funktionalität ist für mobile Web-Applikationen und Services immens wertvoll", bescheinigt IDC-Analyst Jonathan Arber im pressetext-Interview gerade dem Google-Angebot hohes Potenzial.

"Ich glaube, dass ein kohärentes, nahtloses Erlebnis wesentlich für die Akzeptanz des mobilen Webs durch Konsumenten ist. Offline-Funktionalität spielt eine wesentliche Rolle, um dieses Erlebnis zu verbessern", meint Arber. Innerhalb der nächsten ein bis eineinhalb Jahre werde die Bedeutung solcher Funktionalität mit der wachsenden Zahl an Services steigen. Auch Unternehmensvorteile im Bereich Produktivität seien zu erwarten.

Für das Yahoo-Angebot sieht der Analyst ebenfalls klare Chancen im mobilen Web. "Anwendungen wie onePlace wollen Usern ermöglichen, webbasierte Information und Inhalte auf eine sehr persönliche, dynamische Art zu organisieren", erklärt Arber. Viele Nutzer würden das Potenzial derartiger mobiler Webservices erst nach und nach erkennen, weshalb die Nutzung der Angebote langsam, aber stetig erfolge. "In Zukunft wird es aber einen großen Markt für solche Anwendungen geben", zeigt sich der Analyst jedoch überzeugt.

"Interessant ist die Tatsache, dass Anbieter wie T-Mobile und Vodafone anfangen, neue mobile Internet-Anwendungen anzubieten, die über das einfache Browsen hinausgehen", so Arber. Das mobile Internet biete neue Möglichkeiten für Anwendungen, die Internet-Konnektivität nutzen, aber stark personalisiert und kontextorietiert sind, so der Analyst. Als Beispiel nennt er die Möglichkeit, mobile Suchvorgänge und Ergebnisse mit den eigenen GPS-Daten zu koppeln. Wer das mobile Internet nutze, habe häufig andere Gründe als jemand, der einfach am Desktop surfe, sieht Arber neue Anwendergruppen heranwachsen.

Virenexperten betonen immer wieder, dass die Bedrohung durch Malware im mobilen Web durch die Vielzahl an Smartphone-Betriebssystemen nur langsam steige. "Es bestehen kaum Zweifel, dass die fragmentierte Natur des mobilen Webs die Entwicklung von mobilen Web-Anwendungen und -Services behindert, die plattformunabhängig sein wollen", sieht Arber diese Tendenz gleichzeitig auch als Herausforderung. Initiativen wie Android, die sich um offene Plattformen bemühen, dürften daran auf kurze Sicht wenig ändern. (pte)