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Google sucht jetzt auch "ins Blaue"

20.04.2007
Google-Nutzer können jetzt auch Web-Seiten finden, nach denen sie gar nicht explizit gesucht haben. Allerdings nur dann, wenn sie auch Googles "Suchprotokoll" verwenden.

Und beileibe nicht jeder möchte, dass Google seine gesammelten Suchanfragen mitprotokolliert und archiviert, weswegen das Suchprotokoll (das man jetzt sogar auf die gesamte Web-Aktivität ausdehnen kann) zu den umstrittensten Angeboten des kalifornischen Internet-Riesen gehört. Damit lässt sich aber durchaus auch Nützliches anfangen, wie zwei neue Angebote von Google zeigen.

Das erste ist ein "Empfehlungs"-Knopf, den man mit dem Symbol zweier Würfel in der "Google Toolbar" einblenden kann. Wer die Würfel anklickt, den leitet Google auf Basis seiner früheren Suchen zu einer hoffentlich interessanten Site weiter. Bis zu 50 Seiten täglich sollen sich auf diese Weise zufällig, aber doch mehr oder weniger gezielt ansurfen lassen.

Analog gibt es auch einen "Empfehlungs"-Tab, den Nutzer auf ihrer personalisierten Google-Startseite einblenden können. Hier blendet Google täglich aktualisierte Surf-Empfehlungen ein. Laut Sep Kamvar, Engineering Lead for Personalization, sind beide Neuerungen für Nutzer gedacht, die gerade keine konkrete Suche im Hinterkopf haben oder zu faul sind, eine einzutipppen.

"Erwarten Sie sich anfangs nicht zu viel davon. Aber je umfangreicher Ihr Suchprotokoll wird und je mehr sie diese Funktionen nutzen, desto besser werden sie", schreibt Kamvar in einem Blog-Posting. "Mit der Zeit bekommen Sie mehr und bessere Empfehlungen."

Die neuen Features erinnern irgendwie verdächtig an "StumbleUpon". Dieses Web-2.0-Start-up ermöglicht es seinen Nutzern, anderen ähnlich gesinnten Surfern Web-Seiten zu empfehlen und im Gegenzug auf Basis der Empfehlungen anderer selbst neue Sites zu entdecken. StumbleUpon wurde in dieser Woche gerade von Hitwise auf den zweiten Platz einer Liste neuer Web-Firmen gewählt, die angesichts ihres aktuellen Besucherwachstums einmal so bekannt werden könnten wie YouTube oder Flickr. (tc)