Google setzt auf Billighardware

19.05.2005
Von Jörg auf

Die damals an der Stanford University entworfene Strategie der Billighardware bestimmt noch heute Googles IT-Architektur. Sie baut weder auf Oracle-Datenbanken noch auf Sun-Servern auf, und auch die Blade-Technik bleibt außen vor. Google betreibt sein Geschäft auf preiswerten Servern, deren Platzbedarf ein oder zwei Höheneinheiten nicht überschreiten. Die 19-Zoll-No-Name-"Pizzaschachteln" kauft das Unternehmen oft von der Firma Rackable - und manchmal auch auf dem Gebrauchtmarkt. In jedem dieser Server sitzen ein oder zwei normale x86-PC-Prozessoren und eine oder mehrere IDE-Festplatten. "Im Schnitt kostet ein Google-Server rund 1000 Dollar", sagt Urs Hoelzle, Vizepräsident der technischen Abteilung bei Google.

Generationsübergreifend verrichten bei Google ältere 533-Megahertz-Intel-Celeron- genauso wie 2,4-Gigahertz-Pentium-Prozessoren ihren Dienst. Meist stehen zwischen 40 und 80 Server in einem Rack. Dort sind die Server über einen 100-Megabit-Ethernet-Switch verbunden, der ein oder zwei 2-Gigabit-Uplinks zu den anderen Servern hat. Ein Suchbefehl wird nicht nur von einem Rechner bearbeitet, sondern auf diversen Maschinen parallel abgearbeitet.

Der Absturz ist einkalkuliert

Die Performance des einzelnen Rechners ist damit weniger relevant als die schnelle Verbindung unter den Maschinen. Langsamere CPUs werden durch schnellere im Netzwerk ausgeglichen. Die hohe Ausfallwahrscheinlichkeit der preiswerten Hardwarekomponenten egalisiert Google durch eine konsequente Replikation aller Dienste. Fallen Festplatten oder gar ganze Racks aus, so übernimmt ein gespiegelter Server die Aufgaben.

Das intern programmierte "Google File System" (GFS) rechnet stets mit einem solchen Absturz und ist so implementiert, dass es bei Problemen sofort auf eine andere Ressource zugreift. Dazu speichert es jedes Datenbit auf drei Rechnern, die immer in verschiedenen Racks sitzen müssen.