GSA 6.0

Google Search Appliance wird deutlich mächtiger

02.06.2009
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die Enterprise-Sparte von Google hat die neue Version 6.0 der Google Search Appliance (GSA) angekündigt. Diese kann jetzt im Verbund arbeiten und soll so Milliarden Dokumente indexieren können.

Mit der Version 6.0 der Google Search Appliance* lassen sich nun mehrere Maschinen miteinander koppeln, laut Anbieter unkompliziert und egal ob an einem Standort oder an mehreren. Die Nutzer erhalten ihre Ergebnisse über alle GSAs hinweg, globale Unternehmen können Informationen über Abteilungen und Datenspeicher hinweg vereinheitlichen. Die neue, als "(GSA) hoch n" bezeichnete Architektur ist außerdem dynamisch skalierbar - das heißt sie lässt sich laufenden Betrieb erweitern - und unterstützt verteiltes Crawlen und Indexabgleich mit Backup-Maschinen zur Entlastung der eigentlichen Content-Server.

Administratoren erhalten eine neue Programmierschnittstelle (API) für die Verwaltung der Search-Appliances, mit der sich gängige Aufgaben leichter automatisieren lassen. In Sachen Sicherheit unterstützt GSA 6.0 nun sowohl Early als auch Late Binding (Early Binding = besonders performanter "Zugriffs-Check" schon bei der Indexierung von Dokumenten und nicht erst beim Beantworten einer Suchanfrage; bislang war nur Late Binding möglich); Suchergebnisse lassen sich so entsprechend der Sicherheitsrichtlinien eines Unternehmens filtern. In puncto Security beherrscht das neue Release jetzt auch SAML-Stapelverarbeitung für die Authentifizierung/Autorisierung.

Der Admin kann ferner die Ergebnisse je nach Bedarf über ein Ranking-Framework, Knoten- und Sammlungsgewichtung verfeinern. Neben verbesserten Kernalgorithmen integriert GSA 6.0 auch "Social-Search"-Funktionen wie Abfragevorschläge (ähnlich "Google Suggest") und von Nutzern hinzugefügte Resultate. Ebenfalls eingebaut wurde die Möglichkeit, Suchergebnisse in Echtzeit in jede beliebige Sprache zu übersetzen. Weitere Neuerungen sind Google-Suchfelder für "Google Sites" und Microsoft "SharePoint" sowie von GSA-Versionen entkoppelte "Language Bundles" für Funktionen wie erweiterte Anfragen nach Kontext und Rechtschreibprüfung.

Mit der Version 6.0 spendiert Google der GSA überdies leistungsfähigere Hardware. Die Einstiegs-Appliance wird für Neukunden auf die Architektur der bisherigen "GB-7007" upgegradet (die kleinere "GB-1001" läuft aus und unterstützt auch nicht (GSA) hoch n). Für Anwender mit besonders hohem Datenvolumen gibt es zudem die neue High-End-Maschine "GB-9009". Diese basiert auf dem Dell-Server "PowerEdge R710" mit integrierter Redundanz und arbeitet mit Nehalem-Xeons der "5500"-Familie von Intel.

Als prominenter Neukunde hat sich die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA für den Einsatz der GSA 6.0 entschieden. "Die Implementierung der Google Search Appliance läuft jetzt in allen unseren Systemen an", erklärte Mike Hecker, Deputy CIO der NASA. "Die NASA hat zahlreiche Standorte und komplexe Intranets. Die Google Search Appliance 6.0 kann sie alle unabhängig voneinander durchsuchen, bietet aber einheitliche Ergebnisse, durch die NASA-Mitarbeiter schnell navigieren können und die ihre Produktivität erhöhen.

Update: Inzwischen hat Google auch eine GSA-6.0-Hintergrundgeschichte im "Official Google Enterprise Blog" online gestellt, ein amüsantes Video bei YouTube inklusive.

*Hinweis: IDG Deutschland ist Google-Kunde und setzt die GSA für die Suche auf seinen Websites ein.