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"Impact Challenge"

Google legt Millionen-Förderprogramm für "digitale Helfer" auf

22.09.2015
"Tue Gutes und rede darüber" - auch im Web oder auf dem Smartphone. Vielen Ehrenamtlichen in Vereinen und gemeinnützigen Organisationen in Deutschland fällt das noch schwer. Ein Wettbewerb von Google will Anreize für einen Wandel setzen.

Google hat ein millionenschweres Förderprogramm für Vereine und gemeinnützige Organisationen in Deutschland aufgelegt. Unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) sollen bei der "Google Impact Challenge" hundert lokale oder regionale Initiativen mit jeweils 10.000 Euro prämiert werden. Neun größere "Leuchtturm-Projekte", die überregional oder bundesweit zum Einsatz kommen sollen, werden jeweils 250.000 Euro erhalten, der Hauptpreis ist mit 500.000 Euro dotiert. Gefördert werden sollen "Menschen und Ideen, die mit Hilfe von Technologie ihre Gemeinschaft voranbringen" sollen.

Die "Google Impact Challenge" versteht sich als eine Mischung aus Trainingsprogramm und Wettbewerb, an der gemeinnützige Organisationen mit innovativen Projekten teilnehmen können. Sie wird von dem philanthropischen Ableger des Internetkonzerns, google.org, veranstaltet. Die Finalisten des Wettbewerbs werden von einer Jury bestimmt, in der unter anderen Tennis-Legende Steffi Graf, Welttorhüter Manuel Neuer, die Internet-Botschafterin der Bundesregierung Gesche Joost sowie die Wirtschaftsexpertin Ann-Kristin Achleitner sitzen. Die Gewinner werden dann in einer öffentlichen Abstimmung ermittelt.

Jeder dritte Deutsche engagiere sich ehrenamtlich in Vereinen und gemeinnützigen Organisationen, sagte Philipp Justus, Chef von Google in Deutschland und Zentraleuropa. "Doch nur wenige reizen dabei die Möglichkeiten des Internets und anderer digitaler Dienste voll aus." Hier setze der Wettbewerb an und suche nach "digitalen Helfern" in den Vereinen, die Neues ausprobieren wollen.

Das digitale Leben habe "mehr oder weniger" auch in Vereinen und gemeinnützigen Organisationen Einzug gehalten, sagte Schwesig, die in der Bundesregierung auch für das Ehrenamt in der Bevölkerung zuständig ist. Wichtig sei, dass im Rahmen des Wettbewerbs nicht nur finanzielle Fördermittel zur Verfügung stünden, sondern auch Know-how übertragen werden könne.

Die Teilnehmer des Wettbewerbs werden auch von Deutschlands größter gemeinnütziger Online-Spendenplattform betterplace.org unterstützt. Bei den "Leuchtturm-Projekten" soll das Netzwerk Ashoka helfen, in der sich Gründer von sozialen Organisationen und Unternehmen zusammengeschlossen haben.

Zu den Preisgeldern von 3,75 Millionen Euro kommen noch Sachleistungen, so dass das Förderprogramm von google.org ein Volumen von knapp vier Millionen Euro hat. Die Ideen können bis zum 18. Oktober auf der Website g.co/EureIdee eingereicht werden. (dpa/tc)