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Google legt Bücher-Digitalisierung auf Eis

16.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach heftigem Gegenwind von Verlegern legt Google sein ehrgeiziges Projekt auf Eis, Bücher massenhaft zu digitalisieren und für die Volltextsuche verfügbar zu machen. Man werde bis November keine Bücher einscannen, für die noch Urheberschutz bestehe, teilte der führende Betreiber von Internet-Suchmaschinen mit. Durch diese Frist solle den Urhebern die Möglichkeit gewährt werden, gegen eine Digitalisierung ihrer Werke Einspruch zu erheben.

Google räumte dieses Veto-Recht auf Druck der amerikanischen Verlagsbranche ein, die in dem Scan-Projekt unter dem Titel Google Print eine groß angelegte Verletzung von Urheberrechten sieht. Auch wenn die eingescannten Seiten die Google-Server nicht verließen und nur zur Suche im Text benutzt würden, handele es sich um eine unerlaubte Vervielfältigung, kritisiert die Branche. Google hatte das Projekt mit mehreren großen Bibliotheken in Angriff genommen. Damit könnte die Erfassung des Wissens und die Nutzung der Bücher stark verbessert werden, lautet das Argument des Online-Konzerns.

Verleger, die ihre Bücher zu Google Print hinzugefügt haben wollen, können dies in Zukunft direkt beantragen. Die Digitalisierung von Büchern, für die der Urheberschutz bereits abgelaufen ist, solle unverändert vorangetrieben werden, berichtete die "New York Times" am Wochenende. (dpa/tc)