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Google lässt Nutzer spielerisch Bilder taggen

05.09.2006
Was macht man, wenn man unzählige Bilder für seine Suchmaschine indexiert, diese aber nicht optimal verschlagwortet sind? Man lässt die Nutzer ran – unentgeltlich natürlich.

So macht es jedenfalls Google. Es hat dazu das Spiel "Google Image Labeler" gestartet. Zwei zufällig ausgewählte Kontrahenten bekommen dabei das jeweils gleiche Bild vorgesetzt und sind dann aufgerufen, binnen 90 Sekunden möglichst viele sinnvolle Schlüsselwörter dazu einzutippen. Je besser die Tags, desto mehr Punkte gibt es. Und nur jeweils von beiden Spielern vergebene Begriffe bleiben dem Bild zugewiesen, um Missbrauch möglichst auszuschließen.

Die zugrundeliegende Technik wurde in Teilen an der Carnegie Mellon University entwickelt. Diese nutzte schon im Jahr 2003 das von Luis van Ahn und anderen Forschern ersonnene ESP Game, um ihre Bilddatenbank verschlagworten zu lassen.

Dass Google auf diese Weise die Milliarden von Bildern in seinem Index besser beschrieben bekommt, ist allerdings unwahrscheinlich – beim ESP-Spiel haben seit dessen Start die Teilnehmer "nur" 17,8 Millionen Schlüsselbegriffe vergeben.

Van Ahn hatte allerdings in einer Präsentation bei Google darauf verwiesen, dass Computernutzer rund um den Erdball allein im Jahr 2003 neun Milliarden Stunden mit dem Windows-Kartenspiel "Solitär" vergeudeten. Hätten sie stattdessen Bilder verschlagwortet, wären schon fast 200 Milliarden katalogisiert. (tc)