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Google kann hohe Erwartungen nicht erfüllen

22.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Internet-Unternehmen Google hat seinen Gewinn im zweiten Quartal angesichts der wachsenden Nachfrage nach Online-Werbemöglichkeiten knapp vervierfacht. Im Vergleich zum ersten Quartal sank allerdings die operative Marge. Die hoch gesteckten Erwartungen des Marktes für das weitere Gewinnwachstum wurden damit enttäuscht. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um 5,79 Prozent auf 295,75 Dollar.

Wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte, stieg der Gewinn pro Aktie nach dem US-Bilanzierungsstandard GAAP von 0,30 auf 1,19 Dollar. Der Umsatz kletterte von 700,21 Millionen auf 1,384 Milliarden Dollar. Vor Sonderposten und aktienbezogenen Vergütungsprogrammen belief sich der Gewinn pro Aktie auf 1,35 Dollar. Der Umsatz vor den so genannten Traffic Aquisition Costs (TAC) lag bei 890 (Vj: 423) Millionen Dollar. Dabei handelt es sich um Werbeeinnahmen, die sich das Unternehmen mit seinen Vertriebspartnern teilt.

Damit lag Google mit seinen Geschäftszahlen klar über der Durchschnittsprognose der von Thomson First Call befragten Analysten. Die Aktienexperten waren von 1,21 Dollar Gewinn pro Aktie vor Sonderposten bei 841,89 Millionen Dollar Umsatz vor TAC ausgegangen.

Die operative Marge stieg zwar im Vergleich zum Vorjahr von 24,4 auf 34,4 Prozent. Im vorangegangenen Quartal hatte sie aber bei 35,2 Prozent gelegen. Sie gibt das Verhältnis von Umsatz und operativem Gewinn an und ist eine wichtige Maßzahl für die Rentabilität eines Unternehmens. Finanzchef George Reyes führte den Rückgang auf die gestiegenen Kosten zurück und wollte einen weiteren Rückgang der Marge nicht ausschließen.

Vor Sonderposten und aktienbezogenen Vergütungsprogrammen übertraf der Gewinn mit 390 Millionen Dollar die durchschnittliche Analystenprognose von 336,58 Millionen Dollar. Der operative Gewinn stieg um mehr als ein Drittel auf 476 Millionen Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 464,83 Millionen gerechnet. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) stieg von 278 Millionen auf 590 Millionen Dollar.

Googles freier Cashflow hat sich mehr als versechsfacht - von 67 Millionen auf 467 Millionen Dollar. (dpa/tc)