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Flüchtige Inhalte stellen größte Herausforderung dar

Google kämpft mit YouTube-Filter gegen Kinderpornos

15.04.2008
Von pte pte
Der Internetriese Google macht sich für die Bekämpfung von Kinderpornografie im Internet stark. Google-Techniker haben ein bereits bestehendes Programm adaptiert, das nun dabei helfen soll, Sexualstraftäter im Netz auszuforschen und nachzuverfolgen. Außerdem soll die Software kinderpornografische Inhalte ausfindig machen.

Google erstellte das Programm für das National Centre for Missing and Exploited Children (NCMEC). Als Grundlage diente jene Software, die ursprünglich zum Aufspüren von Urheberrechtsverletzungen in YouTube-Videos entwickelt worden war. Google will in Zukunft gemeinsam mit Technologie-Experten des NCMEC an Lösungen arbeiten, die der Ausbeutung von Kindern im Netz entgegenwirken, berichtet "BBC Online". Seit Jahren schon gibt es weltweit Bestrebungen von verschiedensten Seiten, das Problem Kinderpornografie im Internet unter Kontrolle zu bringen. "Es lässt sich nicht sagen, ob kinderpornografische Inhalte über die letzten Jahre mehr oder weniger geworden sind. Denn die Inhalte sind flüchtiger Natur", erklärt Harald Summa, Geschäftsführer beim eco Verband der deutschen Internetwirtschaft, gegenüber pressetext. Der Content werde organisiert und nur für kurze Zeit an bestimmten Orten gespeichert, um dann wieder gelöscht zu werden. Leider gelinge es nur selten, Inhalte zu sichern und den Hintermännern auf die Schliche zu kommen.

"Der Trend ist klar, die Anbieter und Nachfrager solcher Inhalte sind technisch auf dem Laufenden, verbergen sich in der Anonymität und zunehmend auch in verschlüsselten Informationen", so Summa weiter. Die technisch Verantwortlichen des Google-Projekts bestätigen auch, dass die Datenmengen in diesem Bereich inzwischen enorme Dimensionen angenommen haben. Seit dem Jahr 2002 hat sich das NCMEC mit über 13 Millionen Fotos und Videos mit kinderpornografischem Inhalt auseinandergesetzt, um die Polizei bei der Ausforschung der missbrauchten Kinder zu unterstützen.

"Es ist wichtig, nicht an den Symptomen herumzudoktern, sondern an der Wurzel anzusetzen", sagt Summa im pressetext-Interview. Dazu seien Aufklärung, internationale Zusammenarbeit und politische Gespräche mit den Ländern, in denen Kinderpornografie nicht zu den Straftatbeständen zählt, erforderlich. Technische Mittel sind aus Summas Sicht natürlich sinnvoll, um Inhalte ausfindig zu machen. "Allerdings müssen vermeintlich bedenkliche Inhalte auch von fachkundigen Juristen geprüft werden, um keinen vorschnell unberechtigten Verdacht zu provozieren." Googles Software soll den NCMEC-Mitarbeitern künftig zumindest dabei helfen, die Systeme schneller und unkomplizierter zu durchsuchen. (pte)