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Creative Commons

Google integriert Lizenzabfrage in Bildersuche

13.07.2009
Von pte pte
Der Internetkonzern Google hat in seiner Bildersuche ein neues Feature implementiert.

Als Konsequenz haben Nutzer ab sofort die Möglichkeit, unter dem Punkt "Erweiterte Bildsuche" auch zusätzlich festzulegen, unter welcher Lizenz die zu Tage geförderten Suchergebnisse stehen sollen. "Die neue Suchfunktion erlaubt es den Usern, ihre Bildersuche auf solche Ergebnisse zu beschränken, die beispielsweise mit der Creative-Commons-Lizenz gekennzeichnet worden sind. Auf diese Weise wird es ihnen möglich, Bilder im Web zu entdecken, die sie ohne Bedenken verwenden, miteinander teilen und sogar bearbeiten können", heißt es im offiziellen Unternehmensblog. "Urheberrechtsverletzungen sind gegenwärtig ein ganz heißes Thema. Die Integration des Lizenzfilters hat für User den Vorteil, dass sie sich so besser vor unangenehmen Rechtsstreitigkeiten, teuren Prozessen und Abmahnungen von Copyright-Inhabern schützen können", erklärt Stefan Keuchel, Sprecher von Google Deutschland, auf Anfrage von pressetext.

Vor allem für Blogger, die sich wegen der unautorisierten Verwendung urheberrechtlich geschützten Bildmaterials bereits des Öfteren mit Abmahnungen und Rechtsstreitereien konfrontiert sahen, sei das neue Suchkriterium sicherlich hilfreich. "Angenommen ein Blogger ist gerade von einer Reise nach New York zurückgekommen und will eine Meldung über die Wahrzeichen der Stadt veröffentlichen. Bilder, die er zur Veranschaulichung seiner Reise verwenden möchte, sind online leicht zu finden. Der Blogger will aber sichergehen, dass er nicht versehentlich urheberrechtlich geschütztes Material von professionellen Fotografen verwendet, für das er sich die Lizenzgebühren nicht leisten kann", erläutern die Google-Softwareingenieure Lance Huang and George Ruban anhand eines konkreten Beispiels. Genau hier komme die neue Funktion ins Spiel, die den Nutzer sofort über die entsprechenden Nutzungsrechte aufklärt.

Google zufolge bringe die Integration des Lizenzfilters aber auch für Künstler entscheidende Vorteile mit sich. Diese hätten nun eine weitaus bessere und sicherere Möglichkeit zur Verfügung, um ihre Bilder und Fotografien im Web bei einem breiteren Publikum bekannt zu machen. "Der Creative-Commons-Lizenzansatz erlaubt es Künstlern, die Bedingungen, unter denen andere ihre Werke nutzen dürfen, selbst festzulegen. Wer ein Bild verwenden möchte, das unter einer derartigen Lizenz veröffentlicht worden ist, muss lediglich einen Verweis auf die Quelle angeben und hat keinerlei rechtliche Probleme zu befürchten", stellt Google-Sprecher Keuchel klar. Prinzipiell können Urheberrechtseigentümer dabei aus mehreren Optionen wählen. Sie können ihre Bilder entweder generell für die Wiederverwendung freigeben oder nur die nicht-kommerzielle Nutzung zulassen. Zudem können sie auch festlegen, ob anderen das Recht eingeräumt werden soll, das veröffentlichte Bildmaterial bearbeiten und verändern zu können.

Einen kleinen Haken hat die im Grunde sicher sinnvolle Neuerung letztendlich aber dann doch. "Das neue Feature identifiziert solche Bilder, die mit einer Lizenz zur Wiederverwendung gekennzeichnet sind. Um absolut sicher sein zu können, müssen die jeweiligen Angaben letztendlich aber vom User noch verifiziert werden. Wir können die Nutzer zwar bei ihrem ersten Schritt unterstützen, ein brauchbares Bild zu finden, eine Garantie, dass die von uns verlinkten Inhalte tatsächlich für jedermann frei zugänglich sind, können wir aber nicht abgeben", räumt Google in der Blogankündigung ein. (pte)