Google goes T-Mobile

16.01.2009
Kasten Vorspann

CW: Deutschlands "digitale Bohème" nutzt das Apple iPhone. Ist für das Google-Android-Gerät G1 da noch Platz?

Kretschmann: Es stimmt, dass ein Kunde nicht iPhone und G1 parallel nutzen wird. Unsere Marktforschungen zeigen aber, dass es in Deutschland zwei Arten von Kunden gibt: die Apple-Hörigen und die Google-Liebenden - beide kaufen nur Produkte des jeweiligen Unternehmens. Dazwischen liegt eine große Gruppe von Menschen, die nach Funktionalität entscheiden. Die einen wollen eine Tastatur, den anderen ist es egal, wie sie das Gerät bedienen. Wir waren selbst überrascht, dass diese Marktsegmente so groß sind.

CW: Stichwort "Werbung at Walk": Im G1 ist ein GPS-Empfänger verbaut - damit wäre es möglich, den Kunden auch unterwegs mit personalisierter Werbung zu versorgen. Gibt es solche Pläne?

Kretschmann: Diese Modelle werden ständig diskutiert. Deutsche sind hier aber eher ablehnend eingestellt - fast niemand würde zustimmen, dass jemand via GPS-Empfänger seinen Tagesablauf speichern könnte. Ich glaube nicht, dass Deutschland der erste Markt sein wird, der diese Art von mobilem "Targeted Advertising" einführt.

CW: Kann das Wissen um den eingebauten GPS-Empfänger den Kundenerfolg des G1 in Deutschland bremsen?

Kretschmann: Nein. Solange die Kunden selbst in der Hand haben, was sie damit machen, finden sie es toll. Bestes Beispiel sind die neuen mobilen Navigationsmöglichkeiten über Google Maps, die das G1 durch das GPS bietet.