Zur Sicherheit

Google gibt Windows den Laufpass

01.06.2010
Der Internetkonzern Google will laut einem Zeitungsbericht intern auf das Windows-Betriebssystem seines Rivalen Microsoft verzichten.

Neue Mitarbeiter hätten seit Januar bei der Ausstattung ihrer Rechner nur noch die Wahl zwischen dem Open-Source-System Linux und Apples Mac OS X, berichtete die "Financial Times" (FT) am Dienstag unter Berufung auf Google-Beschäftigte. Die Unternehmen kommentierten den Bericht nicht.

Die Entscheidung habe vor allem mit Sicherheitsbedenken zu tun, schreibt die Zeitung. Diese seien durch die im Januar bekannt gewordene Hackerattacke aus China verstärkt worden. Angreifer konnten tief in die Systeme des Suchmaschinen-Riesen eindringen. Sie nutzten dabei offenbar Schwachstellen in einem Windows-Rechner.

Windows hat weltweit einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent und ist steht deshalb besonders im Visier von Angreifern. Für Systeme wie Linux und Mac OS X gibt es deutlich weniger Schädlinge.

Zudem wolle das Unternehmen mit dem Schritt seine eigene Software fördern, hieß es unter Berufung auf Mitarbeiter. Google hatte vor einem Jahr mit Chrome OS ein eigenes Betriebssystem angekündigt, das vor allem für kleine Notebooks ausgelegt ist.

Wer bei Google einen neuen Computer mit der Microsoft-Software haben will, braucht dem Artikel zufolge die Zustimmung des IT-Chefs. Unter einigen Mitarbeitern habe dieser Schritt allerdings "leichtes Missfallen" ausgelöst.

Die beiden Unternehmen machen derzeit zwar in unterschiedlichen Geschäftsfeldern jeweils den Großteil ihres Umsatzes - Microsoft mit Software, Google mit Werbung im Umfeld seiner Internet-Suche. Doch sie konkurrieren in immer mehr Bereichen miteinander. Microsoft etwa investiert kräftig in seine Suchmaschine Bing, während Google mit Chrome OS ein Betriebssystem in Arbeit hat. Außerdem bieten sie konkurrierende Handy-Betriebssysteme an. (dpa/tc)