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Google gerät zwischen China und Taiwan

21.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Google hat sich den Ärger der Volksrepublik China zugezogen. Chinesische Medien schreiben sogar bereits von einem möglichen Boykott des Internet-Suchanbieters. Ursache dafür ist eine Änderung auf den Karten von Google Maps. Diese hatten Taiwan bis vor kurzem als "chinesische Provinz" bezeichnet. Darüber beschwerte sich die taiwanische Regierung, die Pekings Souveränitätsansprüche über den Inselstaat ablehnt und Taiwan als eigenen Staat betrachtet.

Beide Seiten gelten seit 1949 als getrennt, als sich die Kuomintang von Chiang Kai-Shek nach ihrer Niederlage gegen Maos Kommunisten auf die Insel zurückzogen (mehr dazu bei Wikipedia). Die Volksrepublik betrachtet Taiwan seither als "abtrünnige Provinz".

Bei Google Maps ist der Provinz-Hinweis jedenfalls jetzt verschwunden. Das hat allerdings nach Angaben der Firmensprecherin Debbie Frost nichts mit Googles politischer Haltung zu dem Disput zu tun. Vielmehr habe man versucht, die Maps-Bilder möglichst nutzerfreundlich und groß zu machen. Deswegen seien auch auf Karten anderer Länder störende Beschreibungstexte entfernt worden. (tc)