Suchindex in Deutschland und Frankreich gesäubert

Google entfernt umstrittene Links

01.11.2002

MÜNCHEN (CW) - In aller Stille hat die Suchmaschine Google umstrittene Seiten aus dem Suchindex ihrer Sites in Deutschland und Frankreich ausgeschlossen. Dabei handelt es sich um Internet-Adressen, unter denen sich in den beiden Ländern illegale Inhalte finden.

Zu den über 100 teilweise oder vollständig gelöschten Verweisen zählen antisemitische oder Pro-Nazi-Sites wie "Stormfront.org" sowie White-Supremacy-Seiten. Auch die fundamentalistisch-christliche Seite "Jesus-is-lord.com", unter anderem Sprachrohr militanter Abtreibungsgegner, ist einem Bericht des Berkman Center der Harvard University zufolge nicht länger gelistet. Im Rahmen der Harvard-Untersuchung, die im Zeitraum zwischen dem 4. und 21. Oktober statt fand, wurden die von den verschiedensprachigen Versionen der Suchmaschine gelieferten Resultate im Google-Index verglichen. Letzterer umfasst insgesamt 2,5 Milliarden Sites.

Google hat die Löschung besagter Inhalte inzwischen bestätigt. "Um rechtliche Probleme zu vermeiden, entfernen wir auf Google. de Suchergebnisse, die mit deutschem Recht kollidieren könnten", bestätigte Unternehmenssprecher Nat Tyler. Jede der verbannten Seiten sei auf speziellen Antrag einer ausländischen Regierung blockiert worden.

Über Google.com lassen sich alle in Deutschland und Frankreich strafbaren Inhalte im Web allerdings weiterhin probemlos aufspüren. (kf)