Dokumente auch ohne Internet-Verbindung bearbeiten - mit Google Gears

Google Docs und Apps gehen offline

01.04.2008
Google beseitigt eines der größten Mankos seiner gehosteten Anwendungspakete "Google Docs" und "Google Apps": Dokumente lassen sich künftig auch ohne bestehende Internet-Verbindung bearbeiten.

Dafür nutzt Google als technischen Unterbau sein bereits angekündigtes "Google Gears", einen Caching-Mechanismus für Rich Internet Applications (RIA). Der Nutzer arbeitet dabei stets in seinem Webbrowser. Bei aktiver Internet-Verbindung werden alle Änderungen an Dokumenten in der neuerdings sogenannten Cloud, konkret auf den Servern von Google gespeichert. Sobald der Rechner offline ist, werden die Änderungen lokal weggeschrieben. Wenn später wieder eine Verbindung zum Internet besteht, wird der neueste Stand synchronisiert. Für den Nutzer soll das vollkommen transparent, also unmerklich funktionieren.

Google rollt die Offline-Fähigkeiten ab sofort sukzessive aus. In der Ankündigung "Bringing the cloud with you" im offiziellen Google Docs Blog schreibt der Entwickler Philip Tucker, dass Google Gears zum Start erst einmal nur "einen kleinen Prozentsatz" der Docs-Nutzer freigeschaltet hat. Zudem funktioniert das Offline-Arbeiten zunächst nur mit der Textverarbeitung und auch da nur in englischer Sprache. Rechenblätter und Präsentationen werden erst später unterstützt, gleiches gilt für andere Sprachversionen. Ausführlichere Informationen dazu finden Interessierte in der Google-Docs-Hilfe.

Wie so oft sagt ein Video mehr als tausend Worte - schauen Sie sich also ruhig an, wie Googles Produkt-Manager Ken Norton Google Docs auf seinem MacBook Pro offline benutzt. Und nein, das Ganze ist keineswegs Googles Aprilscherz. Der steckt heuer wohl im "Project Virgle"

Mit den neuen Offline-Möglichkeiten verstärkt Google einmal mehr den Druck auf Microsoft und dessen veraltendes Geschäftsmodell mit Packaged Software. Während Google die Dokumente aus seinen gehosteten Anwendungen über Google Gears lokal auf den Rechner bringt, bewegt sich Microsoft mit seinem Ansatz "Software plus Services" in die umgekehrte Richtung. Schon jetzt ist aber offensichtlich, dass Googles Konzept auf längere Sicht das überlegene sein muss: Applikationen "in der Cloud" lassen sich prinzipbedingt besser kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern. (tc)