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Google beugt sich den Gesetzen der Wall Street

14.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Suchmaschinenbetreiber Google kommt den Finanzanalysten der Wall Street auf halbem Weg entgegen. Das kalifornische Unternehmen erklärte sich bereit, bei der Vorlage der Ergebnisse für das dritte Quartal 2005 am 20. Oktober erstmals auch so genannte Pro-forma-Zahlen zu veröffentlichen, bei denen verschiedene Sondereffekte sowie die Kosten von Aktienoptionsprogramme für Mitarbeiter nicht berücksichtigt sind. Bislang hatte sich Google strikt an die Bilanzrichtlinien U.S. Generally Accepted Accounting Principles (US-Gaap) gehalten und ausschließlich Nettoergebnisse geliefert.

Nachdem Analysten üblicherweise mit Pro-forma-Zahlen arbeiten, sei es in der Vergangenheit häufig zu verwirrenden Analysen gekommen, erklärte Googles Chefbuchhalter Mark Fuchs im Unternehmens-Blog. Die Finanzexperten hätten die bereinigten Ergebnisse entweder geschätzt oder mit den Nettowerten verwechselt und in ihren Analysen Äpfel mit Birnen verglichen. Fuchs hofft, dass diese Missverständnisse mit der Bereitstellung beider Zahlensätze aus der Welt geschafft werden. Google selbst arbeite übrigens auch mit den Pro-forma-Zahlen, um seine Performance zu beurteilen, merkte der Google-Manager an. (mb)