Spyware, Trojaner und mehr

Google Android - Eine Spielwiese für Hacker?

23.09.2011
Von Marius Schenkenberg
Mit der Beliebtheit unter den Usern steigt auch das Interesse der Cyberkriminellen, die auf dem neuen "Spielplatz" Google Android noch relativ unbehelligt von Security-Barrieren ihr Unwesen treiben können.

Versetzt man sich aktuell in die Lage eines Hackers, der nach einem lukrativen Betätigungsfeld sucht, kommen zwei "Spielplätze" in die nähere Auswahl: Der eine - der PC-Bereich - wirkt allerdings ziemlich überlaufen von Windows-Usern und ihren teilweise sehr gut geschützten Rechnern. Auf dem anderen Feld "Smartphones" jedoch tummeln sich vornehmlich Anwender mit Android-Geräten. Sie werden immer zahlreicher und man wird den Eindruck nicht los, dass sich alle ziemlich sicher fühlen. Sorgenfrei binden Sie ihre mobilen Spielkameraden in die Alltags- und sogar in die Business-Kommunikation ein. Ja selbst Bankgeschäfte wickeln sie über ihr Google-Handy ab.

Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Nielsen basieren 39 Prozent aller Smartphones mittlerweile auf Android. Das bestätigt auch die Prognose des Marktforschungsinstituts Research2guidance, wonach bis zum Ende des Jahres 2011 mehr Android- als Apple-Smartphones verkauft werden. Fast jeder dritte Nutzer eines App-Stores besitzt heute ein Android-Smartphone. Noch vor drei Jahren waren die iPhone-Jünger mit einem Marktanteil von 74 Prozent fast unter sich. Mittlerweile ist der Abstand deutlich geschrumpft und sind es weniger als 40 Prozent.

Der alarmierende Unterschied aus Security-Sicht: Während iPhone-Besitzer von Malware-Angriffen bislang weitgehend verschont blieben, haben Cyberkriminelle am Android-Hacking scheinbar großen Gefallen gefunden. Denn viele Smartphone-Besitzer halten sorglos ihren mobilen Alleskönner für nicht angriffsgefährdet und ihre Hosen- oder Handtasche scheinbar für Fort Knox - ein Trugschluss!

Wenn es darum geht, neue Mittel in Form von Phishing- oder Spywaretools zu finden, um unmittelbar an sensitive Informationen von Nutzern zu gelangen (Kreditkartendaten, Bankkontennummern etc.), ist der Kreativität der Cyber-Gauner keine Grenzen gesetzt. Da viele User ihr Smartphone sowohl für private als auch für berufliche Zwecke verwenden, können Android-Hacker zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und auf Anhieb auch auf Firmendaten zugreifen. Denn während Desktop-PCs und (teilweise) Laptops in restriktiven und damit gesicherten Netzwerken ausgeführt werden, sind Smartphones meist unabhängig vom Unternehmensnetzwerk konfiguriert. So hat jede Person uneingeschränkten Datenzugang, der ein solches Gerät in die Hände fällt. Ein Fakt, der Geschäftsführern von Unternehmen hinsichtlich des Themas Compliance zusätzlich Sorgen bereiten dürfte.