Godesys baut SOA auf Open-Source-Basis

08.03.2007
Der Mainzer ERP-Anbieter hat mit dem "Open Business Framework" einen auf offenen Standards basierenden Software-Stack zusammengestellt.

Godesys-Geschäftsführer Godelef Kühl verspricht seinen Kunden, dass sie mit dem Open Business Framework eine herstellerunabhängige sowie auf freien Standards basierende Service-orientierte Architektur (SOA) aufbauen können. Der Open-Source-Software-Stack rund um Produkte von Eclipse, Apache, Tomcat, Hibernate, Jboss und Liferay soll zum einen die künftige Systembasis für das eigene Enterprise-Resource-Planning-Portfolio (ERP) bilden und zum anderen eine Grundlage bieten, um selbst Lösungen zu entwickeln sowie verschiedene betriebswirtschaftlichen Softwareprodukte zu integrieren.

"Die Vision zu dem jetzt vorgestellten Konzept reifte in dem gleichen Maße, wie die proprietären Ansätze der etablierten Hersteller erkennbar wurden", erläuterte Kühl seinen Ansatz. Der Godesys-Chef wirft Anbietern wie SAP und Microsoft vor, die SOA-Idee mit proprietären Bestandteilen zu korrumpieren. Bei SAP funktioniere nichts ohne Netweaver und Microsofts gesamte Strategie kreise um .NET.

Das erste auf dem Open Business Framework aufsetzende Produkt wird ein "Enterprise Portal" sein. Hier sollen sich alle Services mit ihren einzelnen Geschäftsprozessen in Form von "Portlets" darstellen lassen. Diese Portlets sammeln laut Godesys Inhalte aus unterschiedlichen Quellen und zeigen diese individuell für den jeweiligen Anwender in einer entsprechend grafisch aufbereiteten Bildschirmdarstellung an. Sein Enterprise Portal will der ERP-Anbieter mit 80 Portlets an den Start bringen, darunter Funktionen für Kunden- und Terminverwaltung, Projekt- und Content-Management sowie Foren und Chat-Rooms. Schritt für Schritt sollen weitere Funktionen einfließen. Diese Portlets sollen sich Out-of-the-Box einsetzen lassen und den Kunden kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Mit der neuen Technik unterstützt Godesys künftig auch verschiedene Präsentationsmöglichkeiten. Neben dem klassischen Windows-Rich-Client bietet das Enterprise Portal ein Browser-basierendes Frontend auf Basis von Web-2.0-Technik. Darüber hinaus soll es auch möglich sein, J2EE- und .NET-Clients einzubinden. Anwender könnten außerdem mit den integrierten Entwicklungswerkzeugen ihre Lösung modifizieren sowie nach kunden- und branchenspezifischen Gesichtspunkten anpassen. Dabei ließen sich J2EE- und .NET-Entwicklungen in die Architektur integrieren. Außerdem unterstützt der Softwarestack alle gängigen SOA-Standards. (ba)