Glossar

15.01.1999

Ein Kabel dient der Übertragung von Signalen und besteht aus einem oder mehreren Leitern, die voneinander isoliert und von einer gemeinsamen Schutzschicht umgeben sind. Man unterscheidet Koaxialkabel, die aus einem Innenleiter und mehreren konzentrischen Schichten bestehen, sowie Kabel mit verdrillten Adernpaaren als Innenleiter (Twisted Pair). Letztere lassen sich in solche mit geschirmten oder ungeschirmten Adernpaaren unterteilen (Shielded Twisted Pair, STP, beziehungsweise Unshielded Twisted Pair, UTP), beide Varianten gibt es wiederum mit und ohne Gesamtschirmung. Neben den Kabeln mit metallischen Leitern existieren noch Lichtwellenleiter, die aus Glasfaser oder Kunststoff bestehen und Licht übertragen.

Um dem Wildwuchs an Kabelsorten Einhalt zu gebieten, haben diverse Normierungsgremien Standards erarbeitet, in denen sogenannte Kategorien von Twisted-Pair-Kabeln spezifiziert werden. Insgesamt sind bisher fünf Kategorien festgelegt. Die meisten Unternehmen verwenden zur Zeit Kategorie-5-Kabel (100 Megahertz) zur Anbindung der Arbeitsplätze. Höhere Bandbreiten und damit höhere Übertragungsraten lassen sich durch eine Änderung der Verdrillung und des Materials erzielen. Um künftigen Anforderungen gerecht zu werden, sind die Kategorien 6 (200 bis 250 Megahertz) und 7 (600 Megahertz) in der Diskussion. Spezielle Codierungsverfahren steigern die Übertragungsraten bei vorgegebener Bandbreite. Für die Übertragung mit 600 Megahertz müssen allerdings geschirmte Kabel verwendet werden.

Eine Schirmung der Adernpaare hat den Vorteil, daß elektromagnetische Felder, die auf die Stromführung in den Adern zurückzuführen sind, sich nicht über andere Leitungspaare ausbreiten. Andererseits bietet sie auch Schutz gegen äußere Störfelder. Geschirmte Kabel sind wesentlich stabiler und umfeldunabhängiger als ungeschirmte. Handelt es sich bei der Schirmung um eine Folie, so spricht man von einem Pimf-Kabel (Pimf = paarweise in Metallfolie).

Wenn man nicht nur die Kabel meint, sondern die gesamte Übertragungsstrecke einschließlich Steckern und Anschlußdosen, heißt die Einteilung im üblichen Sprachgebrauch nicht Kategorie, sondern Klasse. Dabei entspricht Klasse D Kategorie 5, Klasse E Kategorie 6 und Klasse F Kategorie 7. Es ist wichtig, daß auch die Stecker den gleichen Anforderungen genügen wie die Kabel.