Globalisierung verdrängt ältere Manager

27.09.2006
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

CW: Fördern ältere Führungskräfte diese Verdrängung durch ihr eigenes Verhalten?

TENCKHOFF: Wer bei Meetings immer nur sagt `Das hat schon vor zehn Jahren nicht geklappt`, nutzt seinen Erfahrungsschatz zu destruktiv. Er muss sich dann nicht wundern, wenn er mit der Zeit als unflexibler Quertreiber dasteht - und damit gängige Altersstereotype wie Starrköpfigkeit unterstützt oder gar generiert. Derartige Verhaltensweisen sind mit der Grund, warum jüngere Führungskräfte oft mit älteren Mitarbeitern nicht klarkommen.

CW: Was können Manager tun, um auch mit 50 in der TK-Branche erfolgreich zu sein?

TENCKHOFF: Auch Führungskräfte müssen sich bewusst machen, dass man auf ein 20 oder 30 Jahre altes Diplom keine fünf Karrieren gründen kann und es nach 20 Jahren erfolgreicher Arbeit nichts zu ernten gibt. Stattdessen müssen sie sich den starken Veränderungen anpassen, denen die Branche unterliegt. Sie sollten ihr Verhalten und Handeln immer aufs Neue hinterfragen: Wie tickt mein Unternehmen? Wie ticke ich? Wenn sich hier eine Lücke auftut, gilt es sie zu schließen. Manager müssen fortlaufend in ihren eigenen "Wert" für das Unternehmen investieren. Niemand darf sich ohne Kampf aufs Abstellgleis schieben lassen. Wer in sich selbst investiert, um möglichst viele Chancen zu haben, wirkt zudem nicht alt.