Chipfertiger

Globalfoundries verdoppelt Investitionen

10.01.2011
Der Boom in der Chipbranche hält an - davon profitiert auch der Halbleiterstandort Dresden.
Reinraum bei Globalfoundries in Dresden
Reinraum bei Globalfoundries in Dresden
Foto: Globalfoundries

Der Chipfertiger Globalfoundries wird seine Investitionen 2011 auf insgesamt 5,4 Milliarden US-Dollar ausbauen - und damit im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln. Der Konzern wolle damit zu einem beträchtlichen Teil die Kapazitätsausweitung am Standort Dresden finanzieren, sagte Globalfoundries-Finanzchef Robert Krakauer der "Financial Times Deutschland" am Rande der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. "Langfristig werden mehr und mehr Chiphersteller ihre Produktion an Auftragsfertiger wie uns auslagern. Unsere jetzige Expansion wird von der enormen Kundennachfrage getrieben."

Nach Angaben der US-Marktforschungsfirma Gartner wird der Gesamtumsatz der globalen Halbleiterbranche 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent auf 314 Milliarden Dollar zulegen. Für die Auftragsfertiger prognostizieren die Analysten ein deutlich größeres Wachstum von 9,4 Prozent. Unternehmen wie TSMC, UMC und Globalfoundries profitieren zum einen davon, dass anderen Firmen die Produktion von Chips zu teuer wird und sie diese auslagern. Zum anderen kommen die Fertiger derzeit kaum hinterher, die Nachfrage nach Chips für Smartphones und Tablet-PCs zu befriedigen. Gartner zufolge dürften 2011 weltweit 55 Millionen berührungsempfindliche Computer ausgeliefert werden, ein Plus von 181 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Chipindustrie hatte wie die meisten anderen Branchen unter der weltweiten Wirtschaftskrise gelitten. 2009 war der Umsatz um neun Prozent auf 226,3 Milliarden Dollar gefallen. Allerdings hat sie als frühzyklische Branche schneller als andere Industriezweige den Weg zurück auf die Erfolgsspur gefunden. Da die Entwicklung in der Chipindustrie in den vergangenen Jahren oft eine gute Indikation für die künftige Wirtschaftsentwicklung gab, wird die Branche von Experten mit besonders hohem Interesse verfolgt. (dpa/tc)