Bis Mai gehen sechs weitere deutsche Städte ans Netz

Global Crossing nutzt das eigene Glasfasernetz als Basis für Services

03.03.2000
FRANKFURT (pi) - Vom Carrier zum Service-Provider - diese Richtung will Global Crossing künftig einschlagen. Auch der Infrastrukturausbau in Deutschland schreitet voran: Bis Ende Mai sollen weitere sechs Städte ans Netz gehen. Auf dieser Basis gedenkt das Unternehmen, eigene Services anzubieten.

Knapp zwei Monate nach Inbetriebnahme des Europanetzes hat Global Crossing in Frankfurt eine deutsche Niederlassung eröffnet. Von dort werden künftig alle deutschen Kunden betreut und der weitere Ausbau der IP-basierenden Infrastruktur vorangetrieben. In den vergangenen Monaten konzentrierte sich das Unternehmen eigenen Angaben zufolge auf den Aufbau des deutschen Segments. Ende vergangenen Jahres hat Global Crossing mit Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover und Hamburg die ersten fünf Städte in Deutschland an das Glasfasernetz angeschlossen. Bis Mai 2000 sollen weitere Städte folgen: Berlin, Dresden, Leipzig, Nürnberg, München und Stuttgart.

Neben dem Aufbau ihrer Infrastruktur und den Angeboten für andere Carrier dehnt das Unternehmen seine Services in Richtung Endkunden aus. In den USA und Großbritannien gibt es bereits diverse Sprach-, Daten- und IP-Services für diese Klientel. Solche Mehrwertdienste setzen eine hohe Verbindungskapazität und -qualität voraus. Mit seinem weltumspannenden Glasfasernetz möchte sich der Carrier so zu einem globalen Service-Provider entwickeln. Voraussetzung dafür ist das eigene Netz, denn nur damit kann Global Crossing den Kunden Service-Garantien bieten. Dabei hilft dem Unternehmen die eigene Flotte von 17 Kabelverlegeschiffen, die den reibungslosen Betrieb der transozeanischen Verbindungen gewährleisten.

Derzeit bietet Global Crossing in Deutschland sieben Haupt-Services an: Mietleitungs-, IP-Transit-, Wellenlängen-, Sprach-, Co-Location- und Telehousing-Dienste. Die Mietleitungs-Services beinhalten das Management der Bandbreite. Leitungskapazität kann entweder gemietet (Lease-Based Private Lines) oder über Langzeitverträge "gekauft" werden (Indefeasable Right of Use). Auch flexible Kapazitätsvereinbarungen (Liquid Bandwidth) sind bereits möglich.

Über Global Crossings Internet-Backbone haben Internet-Service-Provider (ISPs) und weltweit agierende Unternehmen die Möglichkeit, IP-Transit-Kapazitäten zwischen den verschiedenen Kontinenten zu erwerben. Die Wavelength-Division-Multiplexing(WDM-)Technik erlaubt Bandbreiten zwischen 2,5 und 10 Gbit/s. Als Sprach-Service für Großunternehmen und Carrier offeriert das Unternehmen beispielsweise Least-Cost-Routing. Global Crossing stellt darüber hinaus mietbare Nutzflächen (Co-Location) zur Verfügung, die den direkten Anschluss an das Netz des Carriers garantieren sollen. In den Telehäusern finden ISPs Netzanbindung, Stellfläche, Support und Sicherheit aus einer Hand.

Weitere Services sollen folgen. Beispielsweise plant Global Crossing, bis Ende 2000 in Frankfurt ein Rechen- und Web-Hosting-Zentrum (Global Center) einzurichten. Dort können Geschäftskunden dann E-Commerce- und Web-Hosting-Dienste beziehen. Das Unternehmen fährt außerdem Tests mit einer neuen Generation von Voice-over-IP-Services, die laut Anbieter auch für Virtuelle Private Netze (VPN) oder Video-Streaming-Lösungen geeignet sind. Bis Jahresende sollen die Tests abgeschlossen sein und in eine marktfähige Lösung münden.